Zusammenarbeit wird auf allen Ebenen großgeschrieben im Walgau. Seit drei Jahren treffen sich Mitarbeiter der Bauhöfe aller 14 Regio-Gemeinden regelmäßig, um Informationen und Knowhow auszutauschen. Man hilft sich gegenseitig mit Gerätschaften aus und organisiert gemeinsam diverse vom Gesetzgeber vorgeschriebene Wartungsarbeiten. Das spart den Gemeinden viel Geld.
In regelmäßigen Abständen sind die Gemeinden verpflichtet, diverse Geräte und Infrastruktureinrichtungen auf ihre Funktion zu überprüfen. Sämtliche Feuerlöscher in allen Gemeindeeinrichtungen zum Beispiel, Spielplätze samt Spielgeräten, alle Einrichtungen der Trinkwasserversorgung und vieles mehr, das unbemerkt von der Öffentlichkeit geschieht: Auch Schultafeln müssen regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie gut verankert sind und die Scharniere noch so einwandfrei funktionieren, dass sich kein Kind einen Finger einzwicken kann.
Für viele dieser Arbeiten müssen Spezialfirmen mit den entsprechenden zivilrechtlichen Befugnissen engagiert werden. Bis vor drei Jahren wurden diese Firmen von jeder einzelnen Gemeinde beauftragt. Nun werden diese Arbeiten für alle 14 Gemeinden von der Regio Im Walgau gemeinsam ausgeschrieben. Der Bestbieter erhält den Zuschlag.
„Wir haben damit bei diversen Arbeiten schon Preisnachlässe von bis zu 50 Prozent erwirkt“, freut sich Baumeister Roland Köfler, Chef im „DLZ Blumenegg“, dem gemeinsamen Bauhof der Gemeinden Thüringen und Ludesch.
Bewährt hat sich die Zusammenarbeit der Bauhöfe aber auch durch den Wissenstransfer, der bei den jährlichen Treffs aller Bauhof-Mitarbeiter stattfindet: In vielen Gesprächen auch „abseits der Tagesordnung“ werden Erfahrungen ausgetauscht und Tipps weitergegeben. „Man lernt dabei ganz nebenher sehr viel voneinander“, bestätigt Daniel Weihsenböck, Bauhofchef in Göfis. Er war kürzlich auch Gastgeber eines der gemeinsamen jährlichen Schulungstreffen. Dabei ging es darum, wie man Ladegut optimal sichert. Ein anderes Schulungsthema war dem gesicherten Einstieg in Schächte und Behälter gewidmet. Auf der Liste für nächsten Schulungen stehen EDV-Kurse, der Motorsägenführerschein und weitere Themen, die vom Bauhof-Kernteam mit Vertretern von sieben Bauhöfen beraten und von Roland Köfler organisiert werden. „Diese Schulungen dienen der Sicherheit der Mitarbeiter und der Qualitätsverbesserung insgesamt“, so Köfler.
In der guten Zusammenarbeit steckt noch sehr viel Potenzial, sind die Vertreter der Bauhöfe überzeugt. Dafür gibt es auch schon eine Reihe konstruktiver Vorschläge. Die gemeinsame Ausschreibung von Straßenausbesserungen und -markierungen beispielsweise ist bereits auf Schiene.
Im Aufbau ist auch der Verleih von bestimmten Maschinen und Geräten: So muss nicht jede einzelne Gemeinde das gesamte Arsenal der – teilweise nur ein paar Mal jährlich – benötigten Maschinen selber anschaffen. „Es gibt noch viel zu tun“, sind sich Köfler und seine Mannen bewusst. Und von den Bauhofmitarbeitern weiß man ja: Die packen es auch an…