Ein Konzept für die Zukunft der Region

Wenn es um Raumplanung geht, treffen naturgemäß höchst unterschiedliche Positionen  aufeinander. Die 14 Mitgliedsgemeinden der Regio Im Walgau arbeiten aktuell engagiert daran, die verschiedensten Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Ein gemeinsames Regionales Räumliches Entwicklungskonzept (regREK) soll als Wegweiser dienen, um die  Lebensqualität im Walgau langfristig zu sichern. 

FOTOS: TM-HECHENBERGER

Grund und Boden sind ein rares Gut, und über deren Nutzung scheiden sich die Geister: So ist etwa die Landwirtschaft auf gut zu bearbeitende Flächen angewiesen, außerdem beanspruchen der öffentliche und der private Wohnbau, die Verkehrsplanung sowie Unternehmen Flächen im Siedlungsgebiet. Nicht zuletzt gilt es aber auch, die Natur zu schützen, Naherholungsraum für künftige Generationen zu bewahren und den Schutz vor Hochwasser sowie anderen Naturkatastrophen bestmöglich sicherzustellen. 

Schon vor fast zehn Jahren wurden im Walgau in einem gemeinsamen Entwicklungskonzept „Spielregeln” und Rahmenbedingungen für den Umgang mit Grund und Boden beschlossen. In Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Rosinak & Partner wurden diese nun genau unter die Lupe genommen, ergänzt, überarbeitet und zusammen­ge­fasst. „Die Eva­luierung des regREK 2015 war für uns ein wichtiger Check, wo wir aktuell bei den 2015 formulierten Zielen stehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen”, berichtet Re­gio-Ge­schäfts­führerin MMag. Eva-Maria Hochhauser. „Vor allem war mir wichtig, dass das überarbeitete regREK zu einem gelebten Arbeitspapier wird, auf das in den monatlichen Vorstandssitzungen leicht Bezug genommen werden kann und das den roten Faden für unsere Arbeit der nächsten Jahre bildet.” Das neue Konzept soll nämlich den Weg für künftige Nutzungen mindestens für die nächsten zehn Jahre aufzeigen. Damals wie heute war die Bevölkerung zur Mitarbeit eingeladen. 

Mehrfach haben sich die Gemeindeverantwortlichen, Fachleute und Interessierte im Laufe dieses Jahres bereits zu diesen Zukunftsfragen ausgetauscht und auch immer wieder versucht, junge Menschen einzubinden. Am 22. Oktober lud die Regio Im Walgau zu einer Diskussion im größeren Rahmen, bei der noch letzte Anregungen aufgenommen wurden. An den Thementischen in der Gärlounge der Brauerei Frastanz wurde fleißig diskutiert. 

Das Konzept baut auf elf Leitsätzen auf, die den Themenfeldern Siedlungsraum, Wirtschaftsraum, Freiraum & Ressourcen, Sozialraum, Versorgungsraum und Mobilität zugeordnet sind. Zu diesen Leitsätzen wurden Ziele, aber auch Maßnahmen formuliert, wie diese zu erreichen sind. „Sieben neue Ziele sind seit 2015 dazu gekommen”, berichteten die Experten von Rosinak & Partner. So wurde etwa der Leitsatz „Siedlungen vorausschauend planen” um den Ruf nach besonderer Aufmerksamkeit auf das „Wohnen im Alter”, nach klimafitter Gestaltung, energieeffizienter und ressourcenschonender Bauweise, stärkerer Verankerung der Energieraumplanung und Einbindung der Verkehrsplanung bei der Entwicklung neuer Quartiere ergänzt. Die Forderung nach mehr Naturschutz und Anpassung an den Klimawandel zieht sich quer durch alle Themenfelder. Eine Herausforderung war außerdem, die Vorgaben der örtlichen Räumlichen Entwicklungspläne (REP) ins gemeinsame Konzept einfließen zu lassen. 

Das überarbeitete Strategiepapier haben die Verantwortlichen der Regio Im Walgau Anfang November im Rahmen einer Delegiertenversammlung vorgelegt. Einzelne Gemeindevertretungen haben bereits darüber abgestimmt. „Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres alle Mitgliedsgemeinden im Boot haben”, erklärt MMag. Eva-Maria Hochhauser. Sie bedankt sich herzlich bei allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben.

Vorheriger ArtikelVertrauen wirkt
Nächster ArtikelTraditionsbetrieb mit modernem Look und Service wie früher