Anna-Sophie Thöni ist im Alter von vier Jahren erblindet. Trotzdem schießt sie treffsicher ins Schwarze und holte kürzlich bei der Staatsmeisterschaft in Kapfenberg Gold im Bewerb stehend aufgelegt. An ihrem Gewehr ist eine Kamera angebracht, welche das Bild in akustische Signale umwandelt. Je höher der Ton, den die Ludescherin über ihre Kopfhörer empfängt, umso genauer visiert sie das Ziel an. Da ist volle Konzentration gefragt. Anna-Sophie Thöni hat den Schießsport vor zweieinhalb Jahren für sich entdeckt. Begleitet von ihrem Opa Siegbert Öhre nimmt sie seither an Wettkämpfen des Blindensportclubs teil.
Sie träumt davon, sich für die Paralympics 2020 in Malaysia zu qualifizieren. Doch im Moment bleibt wenig Zeit fürs Training. Die junge Sportlerin ist im Herbst mit drei Freundinnen in eine WG in Innsbruck übersiedelt, um dort Jus zu studieren. Die 19jährige engagiert sich außerdem im Landesmonitoring-Ausschuss für Behindertenrechte. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen offen und vorurteilsfrei auf Menschen mit Behinderung zugehen.