Die Autoklinik

Im Telefonbuch findet man ihn unter dem Namen Helmut Obexer. Seine Kumpel nennen ihn einfach „Heli”. Nicht wenige seiner Kunden sprechen ihn aber respektvoll als „Dr. Vinyl” an. So steht es schließlich über dem Eingang zu seinen Werkstätten in Bürs. Und die Kunstfertigkeit, mit der Helmut Obexer und seine Mitarbeiter kleine Dellen und größere Schäden aller Art beheben, die spricht ja fast für eine akademische Ausbildung.

FOTOS: TM-HECHENBERGER

Gründliche Inspektion eines
wertvollen Sportwagens: Auch der Porschefahrer hat „nichts zu verschenken” – legt aber Wert auf ein perfektes Äußeres.

Dr. Vinyl” ist tatsächlich aber der Name eines 1972 in den USA gegründeten Unternehmens, das sich auf Kleinschadenreparaturen und Autoaufbereitung konzentriert hat. In 20 Jahren Entwicklungsarbeit konnte das Unternehmen mit eigens entwickelten Werkzeugen, Materialien und Techniken überzeugen. Nachdem dutzende Partnerfirmen in den gesamten USA ihren Betrieb aufgenommen hatten, begann Ende der 90er Jahre die weltweite Expansion. Helmut Obexer war  im Jahr 2000 einer der ersten, die das smarte System in Österreich eingesetzt haben. „Mich hat immer geärgert, dass man wegen kleiner Beulen ganze Kotflügel einfach in den Altmetallcontainer geworfen hat”, erinnert er sich. Das Dr. Vinyl-Motto ‚reparieren statt ersetzen‘ hat ihn deswegen gleich angesprochen. „Ein Dr. Vinyl-Franchisepartner zu werden, ist aber nicht ganz einfach”, erklärt Obexer. Obwohl er die klassische Ausbildung schon absolviert und auch den Meisterbrief als KfZ-Mechaniker in der Tasche hatte, waren für das „Dr. Vinyl-Patent” intensive theoretische und praktische Schulungen zu absolvieren. „Der Kunde lässt prinzipiell schon gerne reparieren statt tauschen. Aber nur, wenn das Ergebnis wirklich perfekt ist”, weiß Heli Obexer. Nach fast 20 Jahren Erfahrung kann der Vorarlberger Dr. Vinyl-Pionier genau einschätzen, in welchen Fällen das machbar ist. „Perfekte Reparaturen sind natürlich auch mit entsprechendem Zeitaufwand verbunden”, erklärt der Auto-Doktor. Es gibt daher auch Schäden, deren Reparatur wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Wenn es aber machbar ist, dann sind die „Dr. Vinyl Thera­pien” für den Kunden oft 50 Prozent billiger als die Radikalkuren mit Neuteilen und Neulackierung, die in vielen Werkstätten standardmäßig angewendet werden. Beim „Klinik-Aufenthalt” in der Werkstätte direkt bei der Autobahnabfahrt Brandnertal sorgen Helmut Obexer und seine zehn Mitarbeiter nicht nur außen für perfekte Oberflächen, sondern auch im Innenbereich: Schrammen auf dem Armaturenbrett, Risse im Leder, Löcher im Dachhimmel oder deutliche Abnutzungsspuren an den Sitzen – nach einem „Kuraufenthalt” bei Dr. Vinyl schaut alles wieder (fast) wie neu aus. „Es gibt in Vorarlberg wohl keinen Betrieb, in dem Autos so umfassend behandelt werden können, wie bei uns”, betont der Firmenchef.

All inclusive
Gearbeitet wird mit Absaugung und Schutzvorrichtungen.

„Nach unserer Rundumbehandlung macht auch ein in die Jahre gekommenes Auto wieder richtig Freude”, kann Helmut Obexer von begeisterten Kundenreaktionen berichten. Eine solche all-inclusive-Kur ist aber auch eine lohnende Investition, wenn es um den Verkaufswert der Fahrzeuge geht. „All inclusive” bietet der Bürser Fachbetrieb übrigens auch nach Unfallschäden an: Von der Abwicklung der Formalitäten mit den Versicherungen über alle Reparaturen und das Leihauto bis hin zur pünkt­lichen Übergabe zum vereinbarten Fertigstellungstermin werde alles abgewickelt, ohne den Kunden mit Details zu nerven, versichert Helmut Obexer. So glaubhaft, dass man sich schon fast auf den nächsten „Termin beim Doktor” freut…

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