Die Unterhaltungsgruppe Ludesch (UGL) steckt mitten in den Vorbereitungen für die neue Operetten-Produktion.
„Es ist ein frivoles Stück, aber hochanständig.” Auch wenn diese Zusammenfassung von UGL-Obmann Christian Karg einigen Interpretationsspielraum offen lässt: Madame Pompadour ist zweifellos eine Operette mit schwungvollen, leicht ins Ohr gehenden Melodien, die seit den 1920er-Jahren immer wieder gerne aufgeführt wird – inklusive Leidenschaft, Intrigen, Eifersucht und natürlich „happy end”.
Unter der musikalischen Gesamtleitung von Benjamin Pontius und Regisseur Norbert Mladek wurden die ersten Vorbereitungen bereits Anfang des Jahres in Angriff genommen. Die gut 60 Sänger – der UGL-Chor wird bei größeren Produktionen von rund 15 Mitgliedern des Operetten-Chors Vorarlberg unterstützt – können die Melodien des österreichischen Komponisten Leo Fall inzwischen im Schlaf anstimmen, und auch die Kulissenbauer haben alle Pläne bereits im Kopf.
„Im September starten wir in die heiße Phase”, berichtet Christian Karg, der auf der Bühne als Polizeiminister Maurepas der durchtriebenen Madame Pompadour auf den Fersen bleiben wird. Mitte September rücken die Solisten an. Denn es ist eine der Eigenheiten von UGL-Produktionen, dass auf der Bühne Profis und Laien Seite an Seite agieren. Die Hauptrolle wird wieder die erfahrene und mehrfach ausgezeichnete deutsche Sopranistin Monika Rebholz übernehmen. Sie ist schon seit vielen Jahren ein „Fixstern” auf der Ludescher Operetten-Bühne, war sie hier doch etwa schon als „Gräfin Mariza” (2005), „Herzogin von Chicago” (2011) oder „Csárdácfürstin” (2007) zu bewundern.
Nüziger Sopranistin gibt die Kammerzofe
Als Kammerzofe Belotte steht ihr Julia Großsteiner zur Seite. Die 28-Jährige Sopranistin kommt aus Nüziders, unterrichtet an den Musikschulen Bludenz und Brandnertal Gesang. Mit ihrer Stimme konnte sie schon bei zahlreichen Auftritten im In- und Ausland begeistern. So war sie etwa die „Belinda” in Purcells Oper „Dido & Aeneas” amsLandestheater, 2013 spielte sie in Ludesch die O Lia San in „Viktoria und ihr Husar”. Am Gängelband von Madame Pompadour zappeln der slowenische Tenor Matjaž Stopinšek als Graf René, der österreichische Tenor und Schauspieler Raimund Stangl als Calicot und nicht zuletzt der Leiter des UGL-Chors Hubert Köb. Dieser gibt Ludwig XV. Weitere Rollen werden von Anneliese Karg, Wolfgang Veit und Markus Harm interpretiert. Insgesamt wirken rund 120 Frauen, Männer und Jugendliche vor und hinter der Bühne mit.
Die Unterhaltungsgruppe Ludesch wurde 1970 von vier jungen Männern – Eugen Anrig, Harald Hronek, Johann Wehinger und Markus Müller – ins Leben gerufen. Seither hat der Verein das kulturelle Leben in der Region mit einer Vielzahl an Konzerten und anderen Aktivitäten bereichert. Seit 1975 wird alle zwei Jahre ein größeres Vorhaben umgesetzt. „Die 20. Produktion 2019 wird vermutlich etwas mit einer Maus mit Flügeln zu tun haben”, verrät Christian Karg mit einem Schmunzeln. „Vielleicht wird es aber auch ein Musical.” Doch im Moment hofft er erst einmal, dass viele Menschen sich Madame Pompadour ansehen. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis der Vorhang fällt. Aber das ist auch die geilste Zeit.”
Madame Pompadour Premiere am 4. 11.2017
„Madame Pompadour” wird in der Zeit von 4. bis 26. November insgesamt sieben Mal in der Blumenegghalle Ludesch aufgeführt. Die Vorstellungen sind jeweils am Samstag um 19 Uhr sowie am Sonntag um 17 Uhr. Karten können telefonisch bei Rudolph Kurnik reserviert werden: 0664/73476393 Infos und Karten gibt es außerdem im Internet unter www.ugl.at.
FOTOS: Unterhaltungsgruppe Ludesch