Mit 200 Lkw umweltbewusst unterwegs

Mit der Anschaffung von drei Elektro-LKW ging man heuer beim Bludescher Transport­unternehmen Vögel den schon vor vielen Jahren eingeschlagenen Weg der Umweltschutz-Optimierung konsequent weiter. Am Ziel ist das Unternehmen noch lange nicht.

FOTOS: KARL-RUDOLPH HUBER

Im Jahr 1961 begann alles mit einem kleinen Lastwagen. August und Fini Vögel legten den Grundstein und belieferten mit diesem diverse Baustellen. Mit Verlässlichkeit und Weitsicht entwickelten sie das Unternehmen weiter. 1983 stieg man in den Güterverkehr ein. Heute ist der Bludescher Familienbetrieb eines der größten Transportunternehmen weitum.

Der rund 200 Lastwagen umfassende Vögel-Fuhrpark legt aktuell etwa 60.000 Kilometer zurück: Jeden Tag! „Wir sind uns der damit zusammenhängenden Verantwortung bewusst“, betont Herwig Vögel, der erstgeborene Sohn des Firmengründers, der seit 1985 die Geschäftsführung innehat. 

Schon aus Kostengründen war man ­– wie alle anderen Frächter auch –  immer bemüht, die von den Kunden gewünschten Transporte so effizient wie möglich zu organisieren. Im Hause Vögel ist man in diesem Bemühen aber weiter gegangen als viele andere. Zur Vermeidung von Leerfahrten und Umwegen wurde spezielle Software zur Verbrauchs- und Fahranalyse eingesetzt und weiterentwickelt. GPS-Systeme werden bei Vögel schon lange für die bestmögliche Disposition der Flotte verwendet. Auch die Entscheidungen für Investitionen in neue Betriebsstandorte wurden immer in Hinblick auf damit verbundene Möglichkeiten zur Optimierung der Fahrtwege getroffen.

Bestätigte Kompetenz im Klimaschutz

Die Vögel-Flotte wird umweltfreundlich mit HVO oder (Sonnen-)Strom betankt.

Diese Bemühungen wurden von der Republik Österreich im Jahr 2009 mit der Auszeichnung „Kompetenz im Klimaschutz“ gewürdigt. Verantwortung für den Umweltschutz nimmt man bei Vögel seit vielen Jahren auch wahr, wenn neue Fahrzeuge angeschafft werden müssen: Kraftstoffverbrauch und Emissionswerte spielen bei der Kaufentscheidung eine zentrale Rolle. Am Ende des Tages geht es aber natürlich auch um die Wirtschaftlichkeit. In einem „allerhand!“-Interview 2021 hatte Sohn Stefan Vögel anlässlich der damaligen Anschaffung von vierzig besonders abgasarmen Scania-Lkw erklärt, dass man die technischen Entwicklungen immer genau beobachte und auch bereit sei, im Interesse des Umweltschutzes zu investieren. Die Entwicklung schreitet rasch voran – und so wurde in den letzten beiden Jahren der Fuhrpark um zusätzliche 53 lärmarme Neufahrzeuge erweitert.Im Februar 2024 wurde die gesamte Flotte auf den Betrieb mit dem aus Altspeiseöl, Altfetten und anderen biogenen Abfällen gewonnenen Kraftstoff HVO umgestellt. Mit HVO betriebene Motoren stoßen im Vergleich zum herkömmlichen Dieselbetrieb 90 Prozent weniger CO2 aus. Die Mehrkosten von etwa 15 Cent pro Liter fallen bei einem Verbrauch von mehreren Millionen Litern jährlich natürlich schon ins Gewicht. Andererseits habe man mit diesem Umstieg auf HVO umweltbewusste Kunden halten und neue dazugewinnen können. Wer für sein Produkt eine ehrliche Ökobilanz vorlegen will, muss nämlich auch den Aufwand für den Transport des Produktes beziehungsweise der einzelnen Bestandteile des Produktes mit einrechnen: Eine solche Gesamtbetrachtung gewinnt bei den Endkunden – und nicht zuletzt durch entsprechende EU-Verordnungen – immer mehr an Bedeutung. Gerade für Vorarlberger (Industrie-) Betriebe, die Rohstoffe in der Regel importieren und die damit hergestellten Produkte exportieren müssen, spielt der möglichst umweltfreundliche Transport eine große Rolle.

 

 

E-Mobilität im Fernverkehr

Heuer im Juli wurde mit der Anschaffung von drei „Mercedes – eActros 600“ ein weiterer Schritt gesetzt: Dieser rein elektrisch betriebene Lastwagen schafft mit 24 Tonnen Ladung eine Reichweite von 500 Kilometern und ist damit auch fernverkehrstauglich. Seine Umweltbilanz ist bislang unschlagbar, zumal die 600 Kilowatt-Batterien des Gefährtes – wann immer es geht – mit Strom aus der eigenen PV-Anlage geladen werden. Diese PV-Anlage wurde in den vergangenen Jahren parallel zur Ausstattung des Firmengeländes mit neuen Lagerhallen auf mittlerweile 980 KWP Leistung ausgebaut: Sie gehört damit zu den leistungsstärksten Sonnenstrom-Anlagen in Vorarlberg. 

Die Investitionen dafür waren nicht unerheblich: Allein für die beiden 400 beziehungsweise 600 Kilowatt-Ladesäulen bei Vögel in Dornbirn und Bludesch mussten 1,5 Millionen Euro aufgewendet werden. Die E-LKW sind mit rund 300.000 Euro pro Stück zweieinhalb Mal so teuer wie herkömmliche Dieselbrummer. Trotzdem ist man bei Vögel auch in Zukunft bereit, für die Schonung der Umwelt zu investieren. Für das Jahr 2026 stehen jedenfalls schon zwei weitere Elektro-Mercedes auf der Einkaufsliste.

 

WEIHNACHTS-TRUCK FÜR „STUNDE DES HERZENS“

Der hell erleuchtete Weihnachts-Truck von Vögel Transporte macht von 5. bis 7. Dezember beim Zimbapark in Bürs Station und ist anschließend bis 6. Jänner auf dem Firmengelände zu bewundern. Allfällige Spenden der Besucher kommen über „Stunde des Herzens“ Vorarlberger Familien in Not zugute.

Spendenkonto: Vögel Transporte GmbH – s‘Ländle hilft im Ländle
IBAN: AT13 3745 8000 0105 6340 

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