Neues Leben wird dem ehemaligen „Wollaschopf” der Firma Getzner in Nenzing eingehaucht. Der nächste allerhand!-Markt soll dort stattfinden. Und vieles mehr.
FOTOS: TM-HECHENBERGER
Vor 190 Jahren begann für Nenzing wirtschaftlich betrachtet ein neues Zeitalter. Bis dahin lebten die meisten Ortsbewohner von der Landwirtschaft mit Ackerbau, Viehzucht, Alp- und Waldwirtschaft. Mit der Inbetriebnahme der Baumwollspinnerei und -weberei der Firma Getzner, Mutter & Cie. im Jahr 1832 begann ein nachhaltiger wirtschaftlicher Aufschwung.
1882, also vor 140 Jahren, wurde das neue Fabriksgebäude eröffnet, in dem sich heute der „Wirtschaftspark Walgau” befindet. Im Jahr 1897 – vor genau 125 Jahren – wurde an der Meng außerdem ein Wasserkraftwerk errichtet, das die Spinnerei mit Strom versorgte: Nenzing gehörte damit zu den ersten Gemeinden Vorarlbergs, in denen elektrischer Strom floss.
Gewaltiges Potenzial
Die Zeiten änderten sich: Anfang der 1980er-Jahre stand die Vorarlberger Textilindustrie unter gewaltigem Druck. Während einige Große der Branche nicht überlebten, gelang es der Firma Getzner mit großen Anstrengungen, die Textilkrise zu überwinden und letztlich gestärkt aus ihr hervorzugehen.
Die Schließung der Nenzinger Baumwollspinnerei im Jahr 1984 war allerdings ein unvermeidlicher Teil der Restrukturierungsmaßnahmen. In der früheren Fabrik herrscht seit dem Umbau zum „Wirtschaftspark” aber längst wieder reges wirtschaftliches Treiben.
Das ehemalige Baumwolllager gleich daneben ist seit der Schließung der Fabrik hingegen unberührt geblieben. Unter anderem deswegen, weil hier ein Investor fast zehn Jahre lang an einem Hotelprojekt arbeitete, welches letztlich begraben werden musste. Das allerhand!-Team, immer auf der Suche nach interessanten Geschichten und Orten im Walgau und in Bludenz, konnte mit dem Eigentümervertreter, Getzner Holding-Geschäftsführer Ing. MBA Markus Comploj, vereinbaren, dass das Gebäude für den heurigen allerhand!-Markt geöffnet wird: Dieser Markt wird am 10. Juni stattfinden, wenn die notwendigen Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden können.
Bei einem Besichtigungstermin Mitte Jänner waren auch Bürgermeister Florian Kasseroler und seine Mitarbeiter Ing. Michael Mäser (Kulturabteilung) sowie Edwin Gaßner (Hochbau) vor Ort. Mit Markus Comploj und allerhand!-Herausgeber Thomas Hechenberger zeigten sie sich begeistert vom Potenzial der Halle, und es wurden bereits viele Ideen für die künftige Nutzung des Gebäudes skizziert.
Unter dem Arbeitstitel „Spinnerei Walgau” sollen diese und weitere Ideen in den nächsten Monaten konzeptiv aufgearbeitet werden. Auch die Gründung eines Vereines ist angedacht.
Nähere Infos dazu gibt es jedenfalls beim allerhand-Markt….