Bandi Koeck ist ein Mann mit vielen Facetten. Der Deutsch-, Englisch-, Kunst- und Ethiklehrer hat Unterrichtsmaterialien zu verschiedensten Themen sowie Gedichte, Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht. Außerdem steht er als Singer/Songwriter, Kabarettist und Model im Rampenlicht. Erst kürzlich hat er ein Herzensprojekt abgeschlossen: Ein Bilderbuch, das Erwachsene und Kinder in tiefgründige Gespräche verwickeln soll.
FOTOS: TM-HECHENBERGER, PRIVAT
Bandi Koeck hat immer schon geschrieben. Anfangs allerdings aus einer Not heraus. „Als Kind hatte ich schwere Legasthenie”, gesteht der vielbeschäftigte Frastanzer. „Meine Mutter hat mich zum Üben gezwungen, und das war gut so.” Denn das eiserne Training führte nicht nur dazu, dass die Matura-Arbeit fehlerfrei war, sondern weckte außerdem die Freude an der Literatur und am Formulieren. Benjamin Köck, der sich später von seinen Freunden nach dem unkonventionellen Protagonisten der Fernsehserie „Eine schrecklich nette Familie” Bandi nennen und auch den Nachnamen abändern ließ, begeisterte sich immer mehr fürs Reimen und Formulieren, probierte sich als Halbwüchsiger beim Poetry Slam aus und kann das Schreiben bis heute nicht lassen.
Auf einer Schulbuchmesse kam er vor einigen Jahren mit dem Kohl Verlag in Kontakt, der Autoren für Unterrichtsmaterialien suchte. Bandi Koeck hatte dazu spontan einige Ideen. Schließlich hatte er im Klassenraum und auf vielen Reisen in die unterschiedlichsten Ecken der Welt vielfältige Erfahrungen gesammelt und die Hintergründe recherchiert. Seine Lehrerkollegen unterstützt er seither mit vielfältigen Ideen zum Sprachenlernen, zur Klassenführung oder für den Kunstunterricht.
Außerdem hat er Materialsammlungen zum Israel-Palästina- und zum Zypern-Konflikt, zum 2. Weltkrieg, zur Österreichischen Heimatkunde oder zum Thema „Entdecker, Erfinder und Eroberer” entwickelt. „Ich bin leidenschaftlich gerne Lehrer”, bekennt Bandi Koeck. „Das Schreiben ist ein einsamer Beruf, da ist die Schule ein guter Ausgleich.
Aktuell ist er an einer Oberschule in Liechtenstein beschäftigt. Aber auch als Jugendarbeiter hat er sich bereits engagiert und im Rahmen des Erasmus+-Programms der Europäischen Union sogar Jugendarbeiter aus anderen Ländern trainiert.
Geschichten über die Kauians von Vater und Sohn
Von den 14 Büchern, die er bereits veröffentlicht hat, liegt ihm eines aber besonders am Herzen. Das Mitmach-Buch „Die Kauians” hat der vierfache Vater nämlich mit seinem jüngsten Sohn entwickelt, indem sie sich gegenseitig Geschichten erzählten. „Wie viele andere Kinder hatte Leopold einen imaginären Freund, dem er seine Geheimnisse anvertraut hat”, erklärt Bandi Koeck. Er freut sich, dass der heute Sechsjährige dieses „Hilfs-Ich” zur Seite hatte, das ihn dabei unterstützte, das Kommunizieren und soziales Verhalten zu lernen. Um dieses „magische Denken” anzuregen und Erwachsenen und Kindern Gesprächsanlässe zu bieten, welche eine besondere Nähe ermöglichen, hat er ein kunterbuntes Buch entwickelt, das konkrete Aufträge enthält.
Die Kinder werden etwa aufgefordert, den Schleimwasserfall im Wimmelbild zu suchen oder auch darüber nachzudenken, was sie gut können oder gerne einmal ausprobieren möchten. „Ich habe verschiedene Leute mit Kindern das Buch testen lassen”, berichtet Bandi Koeck, „sie haben mir alle erzählt, dass sie dadurch ganz neue Seiten an ihren Kindern entdeckt haben und mit ihnen ins Gespräch gekommen sind.”
Als Illustrator konnte er den Vorarlberger Künstler und Filmemacher Wolfgang Tschallener ins Boot holen. Den letzten Schliff erhält das Mitmachbuch allerdings durch die Kinder selbst. Jede zweite Seite fordert in fast bildfüllendem Weiß zum aktiven Kreativsein auf. Diese Mission verfolgt der passionierte Kunstlehrer außerdem online auf kauians.com – mit Malwettbewerben und Gewinnspielen.
Aktuell arbeitet Bandi Koeck gemeinsam mit „Mr. Sonderbar”, Thomas Rauch, an einem neuen Kabarett-Programm. Die Auftritte als „Grenzgänger” haben nämlich Lust auf mehr gemacht. Die beiden Freunde lieben es, ihren Mitmenschen einen Spiegel vorzuhalten und abstruse Situationen zu beschreiben.
Tagebuchroman „Spurlos”
Sehr stolz ist der umtriebige Frastanzer außerdem auf seinen Tagebuchroman „Spurlos”. Dieser basiert auf einer wahren Geschichte. Eine Bekannte, deren Mann von einem Tag auf den anderen abtauchte, und sie mit der gemeinsamen Tochter zurückließ, hat ihm dafür ihre persönlichen Tagebuch-Aufzeichnungen aus dieser schweren Zeit überlassen. Ein ausführliches Interview zeigt zudem die Perspektive des Mannes, dessen Beweggründe und die Folgen dieser Aktion auf.
Und dann ist da noch Bandi Koecks Tochter Felipa, die den Vater immer wieder daran erinnert, dass sie ja auch eine Geschichte zu erzählen hat. Nämlich die ihrer Freundin Hanna Shoshannah…
Tagebuchroman und Kinderbuch:
Die neuesten Bücher spiegeln die Vielseitigkeit des Frastanzer Autors wider. Alle Publikationen und Termine findet man unter koecktail.com bzw. bandikoeck.com.
