Andreas Tscholl hat 1996 eine neue Leidenschaft entdeckt. Seither verarbeitet er jedes Jahr hunderte Kilo Obst aus der Region zu hochwertigen Edelbränden. „90 Prozent meiner Schnäpse wurden bereits prämiert”, freut sich der Thüringer, dass Kenner seine Qualität zu schätzen wissen. Schließlich macht er sich viel Mühe, verwendet nur reifes Obst, das er sorgfältig entstielt und ausschneidet. Zehn bis zwölf Stunden benötigt er, um einen Hektoliter Maische herzustellen und daraus rund sechs Liter Schnaps zu gewinnen. Weil die Ernte heuer dürftig war, hat er sich auf vier Sorten – Zitronenbirnen, einen Birnenmix, Enzian und Bohnapfel – konzentriert, insgesamt hat er jedoch 16 Sorten im Programm. Zum 20jährigen Brenn-Jubiläum hat sich Andreas Tscholl selbst mit einer eigenen Brennanlage beschenkt. Seither brennt er zudem hochwertigen Gin, für den er Wacholder, Koriander, Ingwer, Zitronenschale und neun andere Gewürze verarbeitet. An der Rezeptur hat er lange getüftelt. Brenner-Kollegen haben ihn zwar mit Tipps versorgt, „doch ein Gin-Rezept ist nirgends zu bekommen.”