Bludenz im Umbruch

Seit März und noch bis September sind in der Alpenstadt die großen Baumaschinen im Einsatz. Autofahrer müssen Umwege in Kauf nehmen, Fußgänger über improvisierte Brücken steigen, Anrainer Lärm ertragen und die Geschäftsleute mit Umsatzeinbußen klarkommen. Bei der Stadt ist man überzeugt, dass trotz aller Unannehmlichkeiten am Ende alle Freude mit der Neugestaltung haben werden: Mehr Grün, mehr Platz und ein entschleunigtes Verkehrsgeschehen bringen langfristig positive Impulse für das Zentrum von Bludenz.

FOTOS: TM-HECHENBERGER

Am 11. März begann in der Bludenzer Untersteinstraße das große Baggern: Starke Abnützungen sowie zahlreiche Oberflächenschäden und Netzrisse sind das äußere Zeichen davon. Der Großteil der Arbeiten aber betraf den Untergrund.Wasser, Abwasser, Gas, Elektro, Telefon, Kabel-TV und Glasfaserleitungen für ultraschnelle Datenübertragung wurden geprüft oder/und neu verlegt – sodass nicht in wenigen Jahren abermals die Straße aufgerissen werden muss. Auch speziell isolierte Rohre für eine mögliche künftige Energieversorgung über Fernwärme wurden vorsorglich verlegt. 

„Der große Aufwand wird sich nachhaltig lohnen”, so Ing. Thomas Martinschitz.

Die Arbeiten wurden in zwei Etappen durchgeführt, sodass – bis auf kurze Ausnahmen – die Zufahrt für wichtige Zubringer, etwa für den Sparmarkt in der Innenstadt, immer gegeben war. In der Untersteinstraße werden 14 neue Bäume gepflanzt, dafür musste nur einer der bisher zehn Parkplätze „geopfert” werden. Das Baustellenmanagement war darauf fokussiert, die Belastungen während der halbjährigen Bauzeit so gering wie möglich zu halten, betont Projektbetreuer Ing. Thomas Martinschitz vom Bauamt der Stadt Bludenz. An einer Totalsperre des Sparkassenplatzes samt weiträumiger Umfahrungen des Stadtzentrums führte aber quasi kein Weg vorbei. Unter Bedachtnahme auf den Schülerverkehr wurde dieser Bauabschnitt erst nach Schulschluss bzw. mit Beginn der Urlaubszeit in Angriff genommen. Bis dorthin konnte der Zeitplan insgesamt eingehalten werden. In diesem Plan war die Gesamtfertigstellung zu Schulbeginn vorgesehen. Im Tiefbau bei der Großbaustelle Sparkassenplatz allerdings sind technische Schwierigkeiten aufgetreten, die man so nicht vorhersehen konnte. Damit war die angepeilte Verkehrsfreigabe zum Schulbeginn – drei Wochen vor diesem Termin – noch fraglich.

 

Vorfreude auf Bauende ist groß

Ein paar Tage auf oder ab – darauf sollte es aber auch nicht mehr ankommen: Fest steht, dass sich Bludenz in diesem wichtigen Gürtel um das Stadtzentrum nach dem Ende der aufreibenden Bauarbeiten und mit Investitionen von insgesamt 1,2 Millionen Euro gänzlich neu präsentieren wird. Und darauf freuen sich alle Bludenzer uneingeschränkt.

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