Die hellblaue Vorzeigeflotte

Wenn Ihnen in der Region ein Lkw auffällt, weil er besonders sauber und fein herausgeputzt ist – dann gehört er höchstwahrscheinlich zur hellblauen Flotte der Firma Burtscher – die unter anderem den Hausmüll in 19 Gemeinden der Region Walgau-Bludenz einsammelt und entsorgt. Warum das so ist, erklärt Geschäftsführer Uli Lins.

FOTOS: TM-HECHENBERGER

Vor 66 Jahren hat Franz Burtscher in Thüringerberg sein Transportunternehmen gegründet. Der erste Lastwagen war zwar noch mit Holzvergaser ausgestattet – die Innovationsfreudigkeit des  Firmengründers und seine Begeisterung für den Fortschritt waren aber legendär: So kam Anfang der 60er-Jahre bei der Firma Burtscher der allererste Dreiachs-Lkw Vorarlbergs zum Einsatz.

Nach dem frühen Tod des Firmengründers im Jahr 1983 führte Sohn Mag. Rainer Burtscher die Geschäfte mit ebenso großer Begeisterung für den Fortschritt und neuester Technik weiter. Man engagierte sich erstmals im Geschäftsfeld „Entsorgung” und es wurde auch eine eigene Baurestmassen-Deponie in Thüringerberg in Betrieb genommen.

Ein wichtiger Schritt für die positive Entwicklung machte das Unternehmen, als das Feldkircher Technik- und Entsorgungsunternehmen Böhler zum Jahresbeginn 1997 mit einer 50-Prozent-Beteiligung bei Burtscher einstieg. Seniorchef Horst Böhler war es auch, der damals Uli Lins als Geschäftsführer in das Unternehmen holte.

„Ich war seinerzeit als Einkäufer und zur Qualitätssicherung für ein heimisches Textilunternehmen im Einsatz – hauptsächlich in Fernost. Nach vielen interessanten Jahren, in denen ich viele Länder, Kulturen und Menschen kennengelernt habe, war das dauernde Reisen aber schon zur Belastung geworden”, erinnert sich Lins. Die Anfrage von Horst Böhler kam so gesehen zur richtigen Zeit. 

Seine Bedenken, dass er die Transportbranche ja kaum kenne und auch keinen LKW-Führerschein besitze, habe Horst Böhler einfach weggewischt. „Uli, ich kenn dich. Das packst du und Lkw-Führerschein brauchst du keinen, um ein Transportunternehmen zu leiten”: Mit diesem Statement hat Horst Böhler offenbar ein „Händchen” bewiesen: Uli Lins übernahm das Ruder und ist heute, nach inzwischen 22 Jahren, immer noch Chef in dem Unternehmen, das seit 2004 in Bludenz-Brunnenfeld angesiedelt ist.

Pünktlich und verlässlich – bei jedem Wetter

Mit einer Fahrzeugflotte von inzwischen 18 Lastwagen, davon drei Mülltransporter im Anschaffungswert von je rund 180.000 Euro  entsorgt das 25-köpfige Burtscher-Team seit vielen Jahren in 19 Gemeinden den Hausmüll und in 14 Gemeinden den Kunststoff – pünktlich und zuverlässig auch bei widrigsten Wetterbedingungen. Mit unzähligen Containern von bis zu 20 Kubikmeter Fassungsvermögen ist Burtscher-Transporte vom Walgau bis zum Arlberg parat, wenn etwa bei Baustellen Bauschutt oder sonstige Wertstoffe und Müll anfallen.

In der firmeneigenen Rest- und Wertstoffdeponie – die auch privaten Kunden mit größeren Reststoffmengen offensteht – werden die verschiedenen Fraktionen getrennt und akkurat abgerechnet – wobei es z.B. für Altmetalle (ab einer gewissen Liefermenge) bares Geld gibt.

Wenn andere Firmen Engpässe haben – was gerade in der momentanen Hochkonjunktur am Bau des Öfteren der Fall ist – dann sind die Burtscher-Transporter zur Spitzenabdeckung sehr gefragt. Im Winter werden die Burtscher-Lkw mit Schneepflügen und Streueinrichtungen aufgerüstet und leisten einen wichtigen Beitrag zur Schnee- und Eisräumung.


Unser größtes Kapital sind unsere Mitarbeiter
Uli Lins, Geschäftsführer

 

„Dafür brauche ich absolut verlässliche Fahrer, die auch mitdenken können”, betont Uli Lins und zollt seinen Mitarbeitern höchsten Respekt. „Das sind alles Profis, die ihre Fahrzeuge sicher beherrschen und im täglichen Verkehr eine enorme Verantwortung tragen”, so Lins. Dafür können seine Fahrer beispielsweise auch mitbestimmen, wenn ein neuer Lkw angeschafft wird: Jeder Fahrer hat nämlich sein eigenes Gefährt – das stehenbleibt, wenn sich sein Fahrer im Urlaub befindet.

Das ist auch der Grund, warum die Burtscher-Flotte wohl die sauberste im ganzen Land ist: Die Fahrer schauen drauf, dass „ihr” LKW immer gepflegt ist – auch, indem sie die Schuhe an der Eingangsstufe stehenlassen. Die „Sockenfahrer” verhindern damit unnötigen Schmutz in der Fahrerkabine.

Uli Lins – der übrigens sehr wohl den Lkw-Führerschein gemacht hat und die Leistungen umso besser beurteilen kann –  ist jedenfalls begeistert von seinen Fahrern.  Gleichermaßen gilt seine Anerkennung den Mitarbeitern im Büro, deren Engagement und Beitrag natürlich ebenfalls unverzichtbar ist für den seit 66 Jahren andauernden Erfolg der Firma Burtscher. Und wie heißt es bei Udo Jürgens? Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss…

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