In der Region wird eine Vielzahl hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte erzeugt. Mit einem großen „Apfel- und Kartoffelfest” am 26. Oktober rückt die Regio Im Walgau dies einmal mehr ins Bewusstsein.
Fotos: TM-Hechenberger, INGIMAGE
„Mit der Apfelernte schaut es gut aus”, weiß Manfred Walser, der die Durchsetzung der Ökolandstrategie im Walgau koordiniert. „Es gab keinerlei Ausfälle, aufgrund der lange anhaltenden Trockenheit könnten die Äpfel aber etwas kleiner bleiben”, hat er von den Landwirten vernommen. Während im vergangenen Jahr wegen der geringen Ernte nur eine kleinere Menge „Walgau-Apfelsaft” gepresst und abgefüllt werden konnte, werden es heuer ein paar Liter mehr sein. Mindestens 1500 Liter – wie schon 2016 – sollen in den nächsten Wochen sterilisiert und in handliche Vakuumbehälter abgefüllt werden.
Die Regio Im Walgau verfolgt mit diesem Projekt nicht nur das Ziel, gesunden Saft anzubieten. Langfristig geht es vielmehr darum, die Streuobstwiesen, welche die Landschaft seit Jahrhunderten prägen, zu erhalten. Weil kleine, handliche Bäumchen pflegeleichter sind, werden die Hochstammbäume im Walgau laufend weniger. Bei einem Preis von vier Euro für hundert Kilo Mostobst lohnt es sich zudem kaum mehr, die Äpfel mühevoll aufzuklauben. „Wir zahlen den Landwirten deshalb mindestens 15 bis zwanzig Euro”, erklärt Manfred Walser. Nur wenn die Konsumenten faire Preise akzeptieren, wird es auch in Zukunft regionale landwirtschaftliche Produkte geben.
Um den Konsumenten den Zugang zu erleichtern, setzt die Regio Im Walgau zudem auf Vernetzung. Seit 2014 treffen sich die Landwirte der Region regelmäßig, um gemeinsame Strategien festzulegen und Initiativen abzusprechen. Erste Erfolge sind bereits spürbar. So werden etwa verschiedenste Großküchen in den Sozialzentren im Walgau regelmäßig mit Zutaten aus der Region versorgt.
Auch das Apfel- und Kartoffelfest wurde von dieser Plattform ins Leben gerufen. Zum dritten Mal geht es heuer auf dem überdachten Ludescher Dorfplatz über die Bühne. Am Staatsfeiertag, 26. Oktober, wird von 10 bis 16 Uhr an rund zwanzig Ständen ein vielseitiges Angebot präsentiert.
Neben verschiedensten kulinarischen Köstlichkeiten bietet der Markt jede Menge Inspiration, wie die eigene Ernte kreativ verarbeitet werden kann. Neben Kartoffeln, Äpfeln und anderen Feldfrüchten verschiedenster Sorten werden Marmeladen, Chutneys, Aufstriche, Schnäpse und vieles mehr angeboten. Heimtragen kann man die Einkäufe in handgefertigten Korbwaren aus Thüringen. Kulinarisch werden die Gäste mit feinen Apfel- und Kartoffelspezialitäten, Weinen der Walgau-Winzer und natürlich frischem Apfelsaft verwöhnt. Zum Kaffee servieren die Ludescher Pfadfinder verschiedene Apfelkuchen.
Außerdem stellt sich die Vertriebsplattform „Regionalmarkt Vorderland-Walgau-Bludenz” an einem eigenen Stand vor. Alex Kowarc von der Initiative „Mehrwert für alle” berät die Aussteller in Sachen Direktvermarktung.
Wer selbst einen Obstbaum pflanzen möchte, kann sich bei der Baumschule Dünser über alte Sorten informieren. Weitere Tipps geben Firmenchef Christoph Dünser sowie Helmut Sonderegger vom Obst- und Gartenbauverein Göfis im Rahmen ihrer Vorträge im Valünasaal.
Natura 2000 Gebietsbetreuerin Ramona Steinparzer wird zudem über die vielfältigen Landschaftsstrukturen im Walgau referieren, die Blumenegger Mundartdichterinnen ihre Beobachtungen zu diesem Thema – gekonnt in Reime verpackt – zum Besten geben. Es gibt sogar die Möglichkeit, mit der Pferdekutsche des Inafärahofs eine Runde zu drehen, und die WalgauWiesenWunderwelt wird für die Kleinsten ein spannendes Unterhaltungsprogramm organisieren.