Seine Geduld, seine Lust am Experimentieren und ein Blick für besondere Details haben Werner Längle schon viele spektakuläre Bilder beschert. Im Frühjahr wurde der Frastanzer für „Zwei Damen“, die ihm in Venedig vor die Linse liefen, vom Österreichischen Verband der Fotografie (ÖVF) mit einem 1. Platz ausgezeichnet.
FOTOS: WERNER LÄNGLE, TM-HECHENBERGER
Werner Längle hatte die Lagunenstadt im Jänner gemeinsam mit Gleichgesinnten vom Fotoclub ESV Feldkirch erkundet. „Innerhalb von drei Tagen haben wir dort – schwer bepackt mit unseren Foto-Rucksäcken rund 50.000 Schritte zurückgelegt“, erinnert er sich an die anstrengende Jagd nach Fotomotiven, für welche die sieben Hobby-Fotografen frühmorgens aus den Federn mussten. Schließlich wollten sie die ganz besondere Stimmung während der „blauen Stunde“ festhalten, bevor die pittoreske Lagunenstadt von Touristen überschwemmt wird. Mit den Ergebnissen der Fotosafari, die unter dem Titel „Venedig im Nebel“ stand, waren die Teilnehmer allesamt zufrieden. Und Werner Längle freut sich natürlich besonders über die Auszeichnung des Österreichischen Verbands der Fotografie. Seine „Zwei Damen“ machen sich gut an der Wand im Eigenheim.

Dort ist allerdings kaum mehr Platz für seine Werke. Werner Längle widmet sich nämlich unterschiedlichsten Motiven. So hat er etwa ein Jahr lang Pflanzen in seinem Garten gesammelt und mit einem scharfen Messer quer aufgeschnitten, um den Aufbau der Blüte fotografisch festzuhalten. Die Entwicklung einer Raupe zu einem prächtigen Schwalbenschwanz hat er ebenfalls schon in allen Stadien dokumentiert. „Mit meiner Kamera versuche ich, die faszinierenden Muster, Texturen und Farben von Tieren und Pflanzen hervorzuheben, die oft unbemerkt bleiben, und den Betrachter einladen, das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu schätzen“, fasst Werner Längle seine Mission zusammen.
Seine erste Spiegelreflexkamera kaufte sich der gebürtige Feldkircher, der seit mehr als dreißig Jahren in Frastanz lebt, bereits während der Lehre zum Maschinenmechaniker. „Ich habe immer gerne fotografiert“, erklärt er. Doch seit er zum 60. Geburtstag mit einer Digitalkamera bedacht wurde, ist diese sein ständiger Begleiter. Seine Motive findet der begeisterte Amateur-Fotograf auf ausgedehnten Spaziergängen durch das Frastanzer Ried ebenso wie beim Aikido-Training oder bei Unternehmungen mit seinen beiden Enkelinnen.

Den Austausch, das Fachsimpeln und die besonderen Motive, welche sich ihm durch die Mitgliedschaft im Fotoclub ESV Feldkirch eröffnen, schätzt er besonders. Denn die Clubkameradinnen und -Kameraden haben immer Verständnis dafür und werden nicht ungeduldig, wenn ein Mitglied bei gemeinsamen Ausflügen zurückbleibt, weil ein besonderes Detail oder eine spezielle Stimmung festgehalten werden muss. „Bei Reisen mit der Familie ist das schwieriger“, lacht Werner Längle. Und dann gibt es ja auch noch Workshops und Shootings im Club-Atelier am Frastanzer Bahnhof oder Einladungen wie die der Bregenzer Festspiele zur Fotoprobe jeweils kurz vor der Premiere des aktuellen Stücks.
Mit Schnappschüssen gibt sich Werner Längle bei solchen Anlässen allerdings nicht zufrieden. Er experimentiert mit verschiedenen Filtern, mit Doppel- oder Langzeitbelichtungen, die seinen Bildern interessante Mehrdeutigkeiten verleihen. Manch ein Foto wirkt dadurch eher wie ein Gemälde. Ehrensache, dass diese Effekte bereits während der Aufnahme mit der Kamera und nicht etwa bei der Nachbearbeitung am Computer entstehen.
Foto-Begeisterte sind bei den Zusammenkünften und Workshops des Fotoclub ESV Feldkirch jederzeit willkommen. Ab der zweiten Jänner-Woche sind außerdem einige Bilder von den Fotoclub-Reisen bei einer Ausstellung im Foyer der Sparkasse Feldkirch zu bewundern. Interessierte finden weitere Informationen unter fotoclub-esv-feldkirch.com.














