Erkenntnisreich

Für Jonas Metzler aus Satteins ist der Austausch mit anderen Mentalitäten eine große Bereicherung. Er ist noch bis Juni in Dänemark.

Es ist nicht immer leicht, aber man kann definitiv viel mitnehmen.” – Dieses Fazit zieht Jonas Metzler schon jetzt aus seinen Erfahrungen im Europäischen Solidaritätskorps. Anfangs fühlte er sich ein bisschen vorloren in dem kleinen Ort in der Nähe von Odense in Dänemark. Das lag auch daran, dass die vorgesehene Gastfamilie ihn nicht aufnehmen konnte, weil der Vater plötzlich schwer erkrankt war. Stattdessen landete der Satteinser bei einem älteren Ehepaar, das ihn sehr herzlich empfing. Weil die Gastmutter aber kurz nach Jonas Ankunft verstarb, lebt er zurzeit mit einem „alten, sehr freundlichen Herrn in einem viel zu großen Haus.” Sein Gastgeber entpuppte sich als ehemaliger EU-Angestellter. Jonas Metzler schätzt die Gespräche mit ihm sehr und genießt es, dass er Muße hat, über sich selbst zu reflektieren. Seit er den Par­cours-Sport für sich entdeckt hat, trifft er sich zudem regelmäßig mit Gleichaltrigen und hat sich sogar „ein bisschen verliebt.”

Der Satteinser hatte von Schulkameraden im BORG Feldkirch vom Europäischen Solidaritätskorps gehört. Ursprünglich wollte er mit einem Auslandsaufenthalt nach der Matura sein Englisch verbessern. Weil ihm aber das Projekt in Dänemark so gut gefiel – Jonas arbeitet in einem Freizeitzentrum mit Kindern und Jugendlichen – schlug er Zusagen unter anderem aus Großbritannien aus und verabschiedete sich vor neun Monaten in Richtung Norden. „Ich spreche jetzt dänisch”, freut er sich, „nicht fließend, aber ich komme durch den Alltag.” Bei Info-Veranstaltungen des Solidaritätskorps hat er Gleichaltrige aus ganz Europa kennengelernt, mit denen er regelmäßig Kontakt hält. Die Dänen hat er als sehr freundliches Volk kennengelernt. „Die Menschen sind nie so abweisend wie in Vorarlberg”, hat er beobachtet, „aber viel mehr auf ihren privaten Raum bedacht”. So sei es in Dänemark etwa sehr ungewöhnlich, jemanden auf der Straße anzusprechen. Ihm gefällt, dass die Dänen ihr Auto nicht als Statussymbol sehen, während er beobachtet, dass der öffentliche Nahverkehr viel schlechter ausgebaut ist als in Vorarlberg. „Und der Fleischkonsum ist in Dänemark unglaublich hoch”.  Jonas Metzler ist überzeugt, dass der Austausch zwischen den Ländern sehr wichtig ist. Grenzenlos zu reisen hält er „definitiv für etwas Großartiges, das manchmal nicht genug geschätzt wird”.

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