„Mobile Home” für 240 Hühner

Die Landwirtschaft liegt den Konzets im Blut. Seit Generationen treiben „Petermartes” ihre Kühe durch Bludesch, damit sie sieben Monate im Jahr stets frisches Gras und viel Auslauf zur Verfügung haben. Seit dem Frühjahr hat sich der Hof um 240 Hühner vergrößert. Die wohnen in einem mobilen Stall direkt in der Allmein. Als „Hofladen” dient der kleine Kühlschrank vor der Haustür, der fast rund um die Uhr geöffnet hat. 

Fotos: TM-Hechenberger

Sonja und Martin Konzet

Familie Konzet setzt auf Tradition. Der Erstgeborene jeder Generation wird schon seit vielen Jahrzehnten abwechselnd einmal Peter und einmal Martin getauft. So sind die Konzets zu ihrem Hausnamen „z`Petermartes” gekommen, der nun auch als Markenname für „Eier und mehr” geführt wird. Momentan hält ein Martin das Ruder in der Hand. Der wird von seinem Vater Anton, Frau Sonja sowie den Söhnen Peter, Wolfgang und Roman tatkräftig unterstützt. Denn auf dem 1736 erbauten Hof am Mühleplatz 9 gibt es viel zu tun. „Gesunde Lebensmittel sind uns wichtig”, erklären Sonja und Martin Konzet. Sie nehmen sich deshalb gerne Zeit für eine Landwirtschaft „wie früher”,  gönnen ihren Tieren viel Auslauf und gesundes Futter. Ende letzten Jahres haben sie beschlossen, ihre Hühnerschar zu vergrößern, anstatt in einen neuen Kuhstall zu investieren. Damit das Federvieh immer frisches Gras zur Verfügung hat, entschieden sie sich für ein Hühnermobil, das in den letzten Monaten zu einem Magneten für die Familien geworden ist, die gerne durch die Bludescher Wiesen radeln oder spazieren. 

Insgesamt 240 Hühner und vier Hähne verschiedenster Rassen

leben auf zwei Etagen in dem modernen „Wohnwagen mit Garten”. Von Zeit zu Zeit übersiedeln sie auf eine neue Wiese in der Nachbarschaft. Diese Fürsorge danken die gefiederten Haustiere mit rund zweihundert Eiern jeden Tag, die ebenso bunt sind wie die Hühnerschar. Neben braunen in unterschiedlichsten Schattierungen „ernten” die Konzets auch weiße und grüne Eier. Was nicht sofort Abnehmer findet, lassen z`Petermartes mit heimischem Weizen- oder Dinkelmehl zu hochwertigen Nudeln verarbeiten. 

Sonja füllt den Kühlschrank vor der Haustür außerdem zweimal in der Woche mit selbst gemachtem Joghurt in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Frische Kuhmilch in halblitrigen Glasflaschen ist bei den Konzets so gut wie immer zu haben, während Wurstwaren, Speck und Schnaps saisonbedingt nur im Programm sind solange der Vorrat reicht. 

In ihrem „Hofladen” vertrauen die Konzets auf die Ehrlichkeit ihrer Kunden – und machen damit beste Erfahrungen. Alle Produkte im Kühlschrank sind angeschrieben. Die Kasse stimmt so gut wie immer, und auch die hochwertigen Glasflaschen werden beim nächsten Besuch am z`Petermartes-Kühlschrank verlässlich zurückgebracht. Martin Konzet ist es ein Anliegen, dass es weiterhin Betriebe in kleinbäuerlicher Struktur gibt. „Denn so macht Landwirtschaft Spaß.”

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