Wohnbau mit Extras

Getzner-Chef Markus Comploj freut sich über den Baufortschritt beim Wohnbauprojekt in der Klarenbrunnstraße.

„Das ist ein weiterer Beweis für die enorme Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der heimischen Wirtschaft”, schwärmt Markus Comploj bei der Besichtigung „seiner” Baustelle in der Bludenzer Klarenbrunnstraße.

FOTOS: TM-HECHENBERGER, RENDERING: MITISKA WÄGER ARCHITEKTEN

61 Wohnungen baut die Getzner Holding hier für die Mitarbeiter von Getzner Textil und Getzner Werkstoffe. Beim Spatenstich für das zehn Millionen Euro-Projekt am 3. Februar dieses Jahres verkündete Holding-Geschäftsführer Comploj, dass man die Wohnungen bis Ostern 2023 fertigstellen wolle. Angesichts von Corona, der enormen Bautätigkeit im ganzen Land und Schwierigkeiten mit Materiallieferungen schien dieses Ziel sehr ehrgeizig – zumal das von Mitiska Wäger geplante Wohnbauprojekt mit einigen Extras ausgestattet wird. So sind die drei zur Bahntrasse hin ausgerichteten Blocks auf Polymer-Dämmstoffen gelagert. Durch diese Entkoppelung werden die Vibrationen aus dem Zugverkehr in den Wohnungen deutlich gemindert: In welchem Ausmaß das genau funktioniert und wie der Effekt etwa mit der Geschwindigkeit und der Art der Züge zusammenhängt, das wird durch zahlreiche elektronische Sensoren genau gemessen. Mit den so gewonnenen Daten kann Getzner Werkstoffe für seine weltweit gefragten Dämmstoffe werben.

Nicht nur in Sachen Lärm und Erschütterung werden die Getzner-Wohnungen vorbildlich ausgerüstet. Die Energie für Heizen und Warmwasser wird maximal umweltfreundlich aus Erdwärme und Solar- bzw. Photovoltaikanlagen stammen. Verkehrsvermeidend und bodenverbrauchsschonend werden zudem riesige Container für die Sammlung von Altstoffen und Restmüll unterirdisch eingebaut.

Trotz des damit zusammenhängenden Mehraufwandes im Vergleich zu anderen Anlagen werden die Bewohner nicht auf den Osterhasen 2023 warten müssen: Wenn alles so flott weitergeht, können sie schon die Weihnacht 2022 in ihren neuen Wohnungen feiern.

Sie dürfen sich dann auch über vergleichsweise günstige Mietpreise freuen. „Bei dieser Investition geht es uns nicht um Gewinne, sondern letztlich um die Zufriedenheit und Lebensqualität unserer Mitarbeiter”, betont der 44-jährige Markus Comploj. Mit dem Projekt Klarenbrunnstraße nimmt Getzner die vor über hundert Jahren begründete Tradition des Werkswohnungsbaus wieder auf. Schon damals konnte Getzner mit den Wohnungen stark punkten: Im Bemühen um gute Mitarbeiter und deren Treue zur Firma. Damit die Vergabe der Wohnungen möglichst fair und ausgewogen erfolgen kann, wurde ein eigener Wohnungsausschuss gegründet, der seine Arbeit bereits aufgenommen hat.

Großinvestition Getzner Werkstoffe

Im September wurde das um 50 Millionen Euro erweiterte Gebäude der Getzner Werkstoffe in Bürs vorgestellt.

Eine noch weit größere Investition konnte Getzner heuer bereits abschließen: Rund 50 Millionen Euro kostete die Erweiterung der Getzner Werkstoffe in Bürs. „Auch hier waren fast ausschließlich Vorarlberger Unternehmen am Bau beteiligt, und auch hier konnten die Termin- und Kostenziele erreicht werden”, berichtete Comploj bei der Pressekonferenz zur Eröffnung am 17. September. Wirtschaftslandesrat Marco Tittler bedankte sich im Namen des Landes ausdrücklich bei der Getzner Holding für die mit diesen Investitionen einmal mehr dokumentierten klaren Bekenntnisse zum Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Mit sichtlichem Stolz und Freude führte Werkstoffe-Geschäftsführer Jürgen Rainalter die Gäste durch den beeindruckenden Betrieb.

Vorheriger ArtikelLauter Gewinner am allerhand!-Markt
Nächster ArtikelSphärischer Gleichklang