Gute Nacht: Ulrich

Gut schlafen, entspannt aufwachen: In ihrem Geschäft verrät Johanna Ulrich, worauf es ankommt. Es befindet sich in der Herrengasse beim Feldkircher Katzenturm. Die passenden Bettrahmen werden seit über 30 Jahren in Satteins gefertigt.

FOTOS: TM-HECHENBERGER, BETTENSTUDIO ULRICH

Jahrelang geplagt von Rückenschmerzen, entwickelte der Schweizer Balthasar Hüsler 1982 ein eigenes System für erholsamen Schlaf. Das „Hüsler Nest” besteht prinzipiell ausschließlich aus natürlichen Materialien wie Holz, Naturlatex und naturbelassener Schweizer Schafschurwolle. Kernstück ist das patentierte Liforma-Federelement. 

Dabei handelt es sich um ein spezielles Lattensystem, das sich optimal an die menschliche Anatomie anpasst.  Es stellt sich individuell auf jeden Menschen ein. Auf diese Weise sind Muskeln, Wirbelsäule, Nacken sowie Bandscheiben in jeder Position ideal gebettet. Und zwar ganz unabhängig von Größe und Gewicht des Schläfers. Balthasar Hüsler hat mit seiner Entwicklung die eigenen Kreuzschmerzen erfolgreich weggeschlafen: Und machte sich auf die Suche nach Partnerbetrieben.

Partnerschaft mit den besten Tischlern

Der Satteinser Viktor Ulrich war einer der ersten Vorarlberger, die von Balthasar Hüsler kontaktiert wurden. „Das war im Jahr 1989”, erinnert er sich. Damals gab es kaum jemanden, der den Bettinhalt beim Tischler kaufte. Viktor Ulrich befasste sich intensiv mit der Philosophie des „Hüsler Nest” und überprüfte natürlich ausgiebig, ob es die großen Versprechungen auch tatsächlich halten kann. 

„Das System hat mich echt überzeugt und ich stehe bis heute hundertprozentig dazu”, betont Viktor Ulrich. Seit 1990 ist das Bettenstudio ulrich Partner von Hüsler Nest und bezieht von dort die Lattenroste, Matratzen und anderes Betten-Zubehör. Die passenden Bettrahmen werden dagegen individuell und bis heute in Satteins handgefertigt. 

Tochter Johanna Ulrich erinnert sich sehr genau – und aus einer gänzlich anderen Perspektive an die Anfänge der „Bettenmacherei”: Es gab noch keinen Ausstellungsraum und die ersten Exemplare, die man den Kunden zeigen konnte, waren die Betten der Kinder im Wohnhaus direkt über der Werkstatt. „Immer wenn Kundschaft angesagt war, hieß das für uns Kinder Zimmer aufräumen!” berichtet sie, kann aber heute über diese „Zumutung” von damals herzlich lachen.

Erste „Ausstellungen” im Kinderzimmer

Die wunderschönen und in verschiedenen Holzarten in perfekter Handarbeit hergestellten Ulrich-Betten mit dem Hüsler Nest-Innenleben fanden bald erste Abnehmer. Und mit diesen auch begeisterte Fürsprecher. „Von überall her haben sich Interessenten zu uns nach Satteins durchgefragt. Darum haben wir uns 1995 für einen zentraleren Beratungs- und Ausstellungsort in der Feldkircher Herrengasse entschieden”, so Viktor Ulrich. Dieses Geschäft beim Katzenturm gibt es noch immer. Seit zwei Jahren hat hier Tochter Johanna das Sagen. Die wollte ursprünglich nichts mit den Betten zu tun haben, die ihr als Kind so viel Aufräumarbeit bescherten. Sie absolvierte stattdessen eine Konditorlehre und fühlte sich in diesem Beruf auch wohl. Nachdem ihre Mutter und Hüsler Nest Chefberaterin einmal erkrankt war, sprang Johanna kurzerhand ein – und blieb. „Ich habe natürlich nebenher viel mitbekommen über das System und wusste auch, mit wie viel Liebe die Bettrahmen in unserer Werkstatt hergestellt werden. Außerdem habe ich auch selber immer gern im Hüsler Nest geschlafen”, bestätigt Johanna. 

Zufriedene Kunden machen glücklich

Bei ihren ersten Einsätzen als Verkaufsberaterin war sie dennoch hochnervös. Die Kundschaft hat das offensichtlich nicht gestört. Die Menschen spüren wohl, ob jemand von einem Produkt überzeugt ist, oder nur verkaufen will.

Vom ersten Tag an war sie gern im Geschäft. Und hat immer noch die größte Freude, wenn sich Kunden nach ein paar Wochen im „Hüsler Nest-Ulrichbett” bei ihr im Geschäft für die gute Beratung bedanken. „Das ist so schön, wenn jemand nach unzähligen schlaflosen Nächten samt Rückenschmerzen über den guten Schlaf in unserem Bett berichtet”, strahlt Johanna Ulrich.

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