Noch während er in Innsbruck die Bautechniker-HTL („Staatsgewerbeschule”) besuchte, absolvierte Hans Thöni eine Maurerlehre. Der Gesellenprüfung folgte die Matura. Und gleich darauf war der im Tiroler St. Anton aufgewachsene junge Mann in verschiedenen Firmen als Bautechniker und Konstrukteur tätig. Unter anderem auch in Vorarlberg, wo er seine Frau Roswitha kennenlernte. 1960 heiratete er sie und wohnt seither in Ludesch. Er legte 1963 die Baumeisterprüfung ab und gründete ein Jahr darauf in Bludenz das Bauunternehmen Thöni, welches er 1993 an seine Söhne Rainer und Walter übergab. „Das Baugeschäft war immer stressig”, erinnert er sich. Um nach strengen Arbeitstagen wieder „herunterzukommen”, widmete sich Thöni der Geschichte, vor allem seiner Heimatgemeinde St. Anton.
Daraus entstand – nach mehr als zwanzigjähriger Arbeit – das nach wie vor offizielle Heimatbuch St. Anton. Auch dem großen Skipionier Hannes Schneider widmete Hans Thöni ein eigenes Buch. Ein Weggefährte Schneiders war Ing. Rudolf Gomperz, der den Fremdenverkehr in St. Anton begründete und vorantrieb. Thönis Biografie über den im Vernichtungslager bei Minsk ermordeten Gomperz veranlasste den Dramatiker Felix Mitterer zum vielbeachteten Theaterstück „Kein schöner Land”. Und verhalf dem „vergessenen” Gomperz zu einer späten Würdigung durch die Gemeinde St. Anton. Und zu Ehren Thönis, der mit seinem Buch das dramatische Schicksal des Juden Gomperz aufzeigte, wurde in Jerusalem ein Baum gepflanzt. Darauf ist Thöni noch immer stolz. Und schreibt nach wie vor regelmäßig für das St. Antoner Gemeindeblatt. Und das bei voller geistiger Leistungsfähigkeit und im 93. Lebensjahr.