Abraham Hartmann ist nach seinem Großvater benannt – einem „Ur-Ludescher”, der irgendwie daran schuld ist, dass sein Enkel im September in Ludesch das Amt des Gemeindearchivars übernommen hat. Abraham und sein Vater Willi hatten sich nämlich 2018 bereiterklärt, für das Buch „Blumenegg im 1. Weltkrieg” einen Artikel über den umtriebigen Seemann, Schleusenbauer, Farmarbeiter, Metzgersgesellen, Landwirt und Kriegsteilnehmer zu schreiben. Bei dieser Gelegenheit sprang der Funke über. Abraham Hartmann hatte Spaß daran, in den Archiven zu stöbern, das Tagebuch des Großvaters zu entziffern und Details über dessen Leben herauszufinden. „So bin ich ins Archiv-Team hineingewachsen”, berichtet der gelernte Elektriker, der nach der Lehre die Abendmatura absolvierte und anschließend in Wien Volkskunde und Kulturanthropologie studierte. Weil ihm „die Stadt auf die Nerven ging”, kehrte er 2017 gemeinsam mit seiner Frau Mi-Ae Kim zurück in seinen Heimatort. Den Nebenjob als Ludescher Gemeindearchivar sieht er als schöne Ergänzung zu seiner Tätigkeit bei den Bergbahnen Brandnertal. Wie sein Vorgänger Wilfried Ammann will er aber nicht nur sammeln und bewahren. Die Vergangenheit soll vielmehr durch Ausstellungen und Publikationen für möglichst viele Menschen lebendig werden. Auch freut er sich, wenn er die Ludescher bei eigenen Recherchen unterstützen kann.