Klassische Musik und grafische Kunst – mit dieser Kombination wollen das Städtische Orchester Bludenz und Künstler Hugo Ender zum Kulturgenuss verführen: Unter dem Titel „Baum und Klang“ laden sie am Samstag, 20. April zu Konzert und Ausstellung.
FOTOS: HANDOUT, PHILIPP SCHILCHER, TM-HECHENBERGER
Das Städtische Orchester Bludenz geht neue Wege. Weil die Liebhaber klassischer Musik zunehmend auf Online-Angebote umsteigen, braucht es neue Formate, um das Publikum auch in kleinere Konzerte nicht ganz so renommierter Orchester zu locken. – Darüber sind sich der Direktor der Städtischen Musikschule Bludenz, Thomas Greiner, und die Leiterin des Städtischen Orchesters, Petra Belenta, einig. Seit gut zwei Jahren suchen sie deshalb die Zusammenarbeit mit anderen Kulturschaffenden und auch neue „Locations“ in der Region, um ihren Zuhörern ganz besondere Live-Erlebnisse zu bieten.
Es war Petra Belenta, die auf einer Fahrt durch Bregenz die grafischen Arbeiten von Hugo Ender entdeckte. „Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, und Bäume haben mich immer fasziniert“, erzählt sie. Die Arbeiten des Vorarlberger Malers und Bildhauers haben sie auf Anhieb in Bann geschlagen. Denn Hugo Ender schaut genauer hin, entdeckt verborgene Strukturen im Geäst und in der Baumrinde und wird nicht müde, diese Vielfalt mit Kohle- oder Bleistift, Tusche, Pinsel oder per Holzschnitt festzuhalten und zu dokumentieren.
Weil das richtige Holz auch beim Bau von Instrumenten eine wichtige Rolle spielt – und Bäume eben auch unterschiedlich „klingen“, sahen Belenta und Greiner sofort viel Potenzial in einer Zusammenarbeit mit dem Götzner Künstler und die Musik von Edvard Grieg als perfekte Ergänzung zu Hugo Enders Werk.
Auf der Suche nach einem passenden Ambiente wurden die beiden in der Klarenbrunnfabrik fündig. Inhaber Christian Leidinger war nicht schwer zu überzeugen. Schließlich weiß er als Produzent hochwertiger Zirbenbetten die Qualitäten verschiedenster Baumarten ebenfalls zu schätzen. Der Unternehmer sagte spontan zu, dieses Projekt zu unterstützen.Hugo Ender wird seine in Schwarzweiß gehaltenen Werke im lichtdurchfluteten Spinnsaal im ersten Stock inszenieren. Kunstinteressierte können die Ausstellung an insgesamt zehn Tagen besuchen.
„Wir möchten die Menschen mit neuen Konzertformaten für klassische Musik begeistern.”
Mag. Thomas Greiner,
Leiter der Städt. Musikschule Bludenz
Das Städtische Orchester besteht aktuell aus 25 Streichern, die entweder als Lehrer, fortgeschrittene Schüler oder „Ehemalige“ einen Bezug zur Musikschule Bludenz haben. Sie werden bei der Vernissage am 20. April mit der Holberg Suite und den „Zwei elegischen Melodien“ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg für besonderen Hörgenuss sorgen.
Vernissage und Konzert: Samstag, 20. April, 19 Uhr in der Klarenbrunnfabrik Bludenz, Karten an der Abendkasse. Die Ausstellung ist bis 29. April täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet.