Frastanzer Naturbad – bald auch für Warmduscher

Der übliche „Winterschlaf“ im Naturbad Untere Au in Frastanz wurde heuer gestrichen. Das 1987 errichtete Badehaus wird seit Herbst 2023 einer Generalsanierung unterzogen. 

FOTOS: TM-HECHENBERGER, HANDOUT

Ing. Markus Burtscher schaut dazu, dass alles im Zeit- und Kostenrahmen bleibt.

Bis zum 1. Mai 2024 soll der Komplettumbau abgeschlossen sein. An diesem Tag soll nämlich die neue Badesaison eröffnet werden. „Mit dem Baufortschritt sind wir voll im Plan“, bestätigt Ing. Markus Burtscher, der gemeinsam mit Oliver Wellschreiber als Geschäftsführer für die Bäder im Walgau verantwortlich ist. „Wir hoffen halt, dass sich auch das Wetter an unseren Plan hält“, ergänzt Burtscher. Das Servicegebäude beim Naturbad Untere Au wurde 1987 in Ziegel und Holzbauweise recht spartanisch eingerichtet. Neben Technikräumen und dem Bademeisterhäuschen samt Kassaraum im Eintrittsbereich gab es einige Umkleiden, Garderoben, Toiletten und – für Hartgesottene – Kaltwasserduschen.

Seit dem Herbst wurde das 50 Meter lange und zehn Meter breite Gebäude komplett ausgehöhlt. Die Grundstruktur bleibt zwar erhalten und es gibt keine Erweiterung, innen wird das Badehaus aber runderneuert und bis zum 1. Mai nicht mehr zu erkennen sein. Alle sanitären und elektrischen Installationen wurden bereits neu verlegt, seit Anfang Jänner ist der Innenausbau in Arbeit. Moderne Toiletten, Umkleidebereiche, Garderobenanlagen und die Duschen sind künftig auf dem Stand der Technik. Aus letzteren wird künftig zudem Warmwasser fließen. Möglich macht dies eine große Photovoltaikanlage, die vollflächig auf dem rund 500 Quadratmeter großen Dach des Gebäudes montiert wurde: Sie liefert genügend Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe für die Warmwasserbereitung und die Wärmeversorgung des nahegelegenen Clubheimes des SV Frastanz. Außerdem können damit die Pumpen für die Bewässerung der Sportanlagen umweltfreundlich betrieben werden.

Dass am 24. November des Vorjahres alle 14 Bürgermeister der Regio Im Walgau mit einem „Paddelstich“ den offiziellen Baubeginn feierten, hat einen guten Grund. Wie schon das Walgaubad in Nenzing, das vor Jahren in neuem Glanz eröffnet wurde, beteiligen sich nämlich alle Gemeinden auch an den Kosten für die Renovierungen im Naturbad Untere Au in Frastanz: Diese sumieren sich auf rund 2,5 Millionen – eingerechnet ist dabei bereits der „Kiosk“, der erst heuer im Herbst angegangen und bis zur Badesaison 2025 neu errichtet wird. 

Herausragende Zusammenarbeit 

Die Regio Im Walgau hat ja schon mit der gemeinsamen Sanierung des Walgaubades in Nenzing vor fast zehn Jahren in Sachen Solidarität Geschichte geschrieben: Bis zum Grundsatzbeschluss der Regio Im Walgau war es üblich, dass für den Bau und den Betrieb solcher Freizeiteinrichtungen ausschließlich die Standortgemeinde zu zahlen hatte. Von diesen Angeboten profitieren aber ebenso die Besucher aus den Nachbargemeinden: Nur rund 25 Prozent der Badegäste in Nenzing und Frastanz wohnen ebendort, die große Mehrheit von 75 Prozent sind „Auswärtige“. Die Sanierung und Erneuerung des Walgaubades – sie hat schließlich rund sechs Millionen Euro gekostet – hätte von der Marktgemeinde Nenzing allein nicht gestemmt werden können. Im Interesse aller Walgauer helfen jetzt auch die Nachbargemeinden nach einem gemeinsam ausgearbeiteten Schlüssel mit, die Kosten für das Bad zu tragen. Diese Solidarität rettete auch das Hallenbad in Schlins, welches 2020 an der Kippe stand und inzwischen zu einer Wellness-Oase für alle Walgauer umgebaut worden ist. Auch für Frastanz ist der Finanzierungsbeitrag der übrigen Regio-Gemeinden zum Naturbad essenziell. Zwar muss die Standortgemeinde immer noch mehr als die Hälfte der Kosten tragen – die Gesamtsumme verringert sich aber auch deswegen, weil das Land Vorarlberg überregionale Zusammenarbeit extra belohnt. Beim Walgaubad waren das etwa 30 Prozent der Gesamtkosten.

Die 14 Bürgermeister der Regio Im Walgau beim offiziellen „Paddelstich“ letzten November.
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