ÖPNV Walgau: „Öffis” sind weiter auf dem Vormarsch

Der öffentliche Nahverkehr hängt über Schiffs-, Zug- und Busverbindungen europaweit zusammen. Und in ganz Europa gelten ab dem 10. Dezember neue Fahrpläne. Beim Landbus Walgau ändert sich dabei nicht viel. Weil sich das bestehende System höchster Zufriedenheit erfreut.

FOTOS: TM-HECHENBERGER

Wahrscheinlich über sechs Millionen Fahrgäste befördern die Walgau-Landbusse im heurigen Jahr. Bei der Anfahrt von 352 Haltestellen zwischen Feldkirch, Frastanz, Nenzing, Gurtis, Dünserberg und Bludenz legen sie gut 1,4 Millionen Kilometer zurück. Dass dabei auch noch Qualität und Pünktlichkeit stimmen, beweisen Umfragen und weiterhin steigende Fahrgastzahlen.

93 Prozent der Fahrgäste sind mit dem Angebot des Landbus Walgau sehr zufrieden oder zufrieden. Ähnlich hervorragende Werte erzielte das Walgau-Bussystem bei den Themen Pünktlichkeit, Kundenfreundlichkeit und was das dichte Netz an Haltestellen anbelangt. Das Gesamtzeugnis, das dem Landbus Walgau im Vorjahr bei einer Befragung von über 600 Fahrgästen ausgestellt wurde, konnte kaum besser ausfallen.

„Unser Angebot an
Öffentlichem Verkehr ist wirklich sehr gut.”
Bgm. Dieter Lauermann, Ludesch

„Unser Angebot an Öffentlichem Verkehr ist wirklich sehr gut”, bestätigt der Ludescher Bürgermeister Dieter Lauermann. Er ist seit Juni 2015 Obmann des Verbandes, in dem 14 Gemeinden ihren Busverkehr gemeinsam organisieren und freut sich mit seinen Bürgermeisterkollegen über die in der Umfrage sichtbar gewordene Anerkennung dieses Angebots.

Schließlich bringen die beteiligten Gemeinden auch beträchtliche Geldmittel für diesen Busverkehr auf:  Rund 5,5 Millionen Euro sind es pro Jahr, welche Bund, Land und Walgaugemeinden jeweils zu rund einem Drittel tragen.

Die Anerkennung für das gute Zeugnis der Fahrgäste, das betont Lauermann,  gebühre vor allem den Buslenkern und Mitarbeitern im Management, die täglich für die Fahrgäste im Einsatz sind. Allen voran Geschäftsführer Gerhard Gmeiner: Der managt nicht nur den Walgaubus in beeindruckender Manier, sondern ist gleichzeitig auch Geschäftsführer des Stadtbus Bludenz sowie der Landbusse Brandnertal, Großwalsertal und Klostertal.

Steigendes Umweltbewusstsein und Verkehrszunahme führten zu Umdenken 

„Wir sind schon sehr weit.” Gerhard Gmeiner, Geschäftsführer des ÖPNV Walgau

Gerhard Gmeiner ist so etwas wie das Urgestein des Öffentlichen Nahverkehrs in Vorarlberg: Schon in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts war er landesweit für den Postbus-Dienst verantwortlich. Mit dem heutigen Öffi-Angebot hatte das damals allerdings nichts zu tun. „Das waren einfach ganz andere Zeiten”, betont er und will gar keine Vergleiche anstellen. Damals waren fast nur Schüler in den Bussen unterwegs und solche, die sich kein Auto leisten konnten.

Der stark zunehmende Straßenverkehr und steigendes Umweltbewusstsein führten aber allmählich zum Umdenken: Ab 1992 nahmen Dornbirn und ein Jahr später Feldkirch ihre Stadtbus-Systeme in Betrieb. Das stark erweiterte Angebot, freundliche Buslenker und gutes Marketing machten Busfahren wieder „hip” und führten zu einem raschen Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in ganz Vorarlberg. Seit 1995 gibt es den Walgaubus, 1997 folgte der Stadtbus Bludenz, der somit ebenfalls schon zwanzig Jahre unterwegs ist.

Das Tempo, in dem der Öffentliche Verkehr in den vergangenen Jahren ausgebaut worden ist, konnte inzwischen deutlich gedrosselt werden. „Weil wir schon sehr weit sind”, bestätigt Gmeiner.

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