Hoch die Tradition

Die Transportmethoden haben sich geändert, das Brauverfahren ist dem Prinzip nach immer noch jenes der Gründerjahre.

In den letzten Monaten wurden bei der Brauerei Frastanz viele Millionen investiert, um die Technik auf den allerneuesten Stand zu bringen. Was unverändert bleibt, ist die traditionelle Braukunst. Der bewusste Verzicht auf Methoden der industriellen Biererzeugung soll auch künftig beste Qualität garantieren. allerhand!-Leser können sich davon bei einer Brauereiführung samt Bierverkostung überzeugen.

FOTOS: TM-HECHENBERGER, BRAUEREI FRASTANZ

Die 1902 gegründete Brauerei Frastanz hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung genommen. So wurde die Genossenschaft im Jahr 2016 für Interessenten aus der Region geöffnet: Sie konnten sich mit maximal zehn Anteilen zu je 500 Euro einkaufen und bestimmen bei der jährlichen Generalversammlung auch über die Zukunft ihrer Genossenschaft mit. Die Zahl der Eigentümer ist seither von 100 auf über 3.100 gestiegen – wodurch eine Übernahme durch einen der großen Bierkonzerne praktisch ausgeschlossen ist. Die Erweiterung brachte aber auch neues Kapital in die Brauerei, wodurch viele Investitionen möglich wurden: Qualitätssicherung und Modernisierung unter besonderer Berücksichtigung von Umweltschutz und Energieeffizienz lautete dabei das – auch von den Genossenschaftern mitgetragene – Prinzip. So wurden in den letzten Monaten tausende Meter NiRoSta-Stahlröhren verlegt, neueste Maschinen angeschafft und sämtliche Prozesse mit modernster Elektronik optimiert. Auch ein neuer Gär- und Lagerkeller auf zwei Ebenen ist errichtet worden.

Auch künftig kein Pasteurisieren Intensiv eingebunden in diese Runderneuerung waren vor allem auch die beiden Braumeister: Der technische Leiter Anton Schels und Produktionsleiter Laurin Bernhart. Bei aller neuen Technik stand auch für Geschäftsführer Kurt Michelini außer Frage, dass man am prinzipiellen Brauvorgang nichts ändert. So wird hier seit jeher das Verfahren der offenen Hauptvergärung angewandt. Das ist ein traditionelles Verfahren, das in der industriellen Biererzeugung der Großkonzerne kaum mehr Anwendung findet, weil es besondere Sorgfalt erfordert. Auch wird das frastanzer Bier nicht erhitzt (pasteurisiert), wie das bei Industriebieren üblich ist, um Keime abzutöten. Stattdessen wird in der Genossenschaftsbrauerei im gesamten Produktionsprozess extrem sauber gearbeitet, damit Keime erst gar keine Chance haben. Das Ergebnis dieser traditionellen Braukunst ist der unverfälschte und reine Geschmack der Frastanzer Biere: Und der sei jeden Mehraufwand wert, sind sich alle einig.

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