In der Kindheit war Silke Maier-Gamauf zuhause und im Verborgenen kreativ. „Wahrscheinlich ist das der Grund, warum mich heute die Auseinandersetzung mit Kunst im öffentlichen Raum so reizt”, lacht die Nenzingerin, die seit gut zwanzig Jahren als freischaffende Künstlerin in der Bundeshauptstadt lebt. Als Kind konnte sie außerdem nicht verstehen, warum der Bruder gewisse Privilegien genoss, die ihr als Mädchen versagt blieben. Diese Gefühle fließen bis heute in ihre Arbeit ein. Mit verschiedensten Stilmitteln engagiert sie sich für die Rechte der Frauen. Dies brachte ihr im Juni – gemeinsam mit Künstler-Kollegin Romana Hagyo – die Auszeichnung mit dem Gabriele-Heidecker-Preis ein. Die ausgebildete Kindergartenpädagogin kam während ihrer Zeit als Au-pair-Mädchen in Kalifornien in Kontakt mit Kunststudenten. Das war der zündende Funke. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und am St. Martins College of Art und Design in London. „Künstler ist ein Beruf wie jeder andere”, berichtet sie von einem geregelten Arbeitsalltag mit vielen Abend-Terminen. Die Töchter Helena (15) und Maya (11) halten sich zurück, wenn Mama zuhause Fotos bearbeitet, Tonaufnahmen überprüft, sinniert oder malt. In Vorarlberg werden im März 2020 im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis Arbeiten von ihr zu sehen sein.