Transportwesen im Blut

Seit 25 Jahren am Betriebsstandort in Gais ist die Bludescher Firma Vögel-Transporte. Auch dieser Anlass wird bei der Truckshow 2019 am 21. und 22. September groß gefeiert. 

FOTOS: TM-HECHENBERGER, FA. VÖGEL

Gegründet wurde das Unternehmen 1961 von August Vögel. Mit seinem legendären „Henschel”-Lkw – der bei der Truckshow übrigens neben vielen anderen wunderschönen Oldies bestaunt werden kann – spezialisierte er sich zunächst auf Holztransporte. Mit Geschick, Fleiß und Weitsicht gelang es ihm bald, den Betrieb zu erweitern. 1983 stieg man in den Güterfernverkehr ein und beim Umzug an den heutigen Standort nach Gais im Jahr 1994 umfasste Vögel Transporte schon eine „Schar” von 50 Fahrzeugen.

Die Firma Vögel mit über 300 Mitarbeitern ist ein Familienbetrieb:
Im Titelbild oben mit Geschäftsführer Herwig Vögel (4.v.l.)
In der Geschäftsleitung tätig sind auch die Prokuristen Maria,
Stefan sowie (hier im Bild, v.l.) Christiane und Ines Vögel.

Sohn Herwig Vögel hatte da schon (seit 1985) als Geschäftsführer das Steuer übernommen: Bis heute ist das Unternehmen zu 100 Prozent in Familienbesitz. Kurt Vögel betreut die Werkstatt und den Fuhrpark. Oma Fini, die Vögel Transporte einst mitbegründet hat, steht noch heute täglich im Betrieb. Derzeit führen insgesamt acht Familienmitglieder aus mittlerweile drei Generationen das Unternehmen mit derzeit rund 280 Mitarbeitern und 245 Fahrzeugen für jeden erdenklichen (Spezial-)Transportzweck: Einige davon – etwa der vom deutschen Künstler Markus Niedergesäß aufwendig lackierte Scania T500 – dienen als Ausstellungsstücke und bei internationalen Treffen als Imageträger für das Bludescher Unternehmen. Umweltverträglichkeit ist aber im Betrieb ebenso wichtig wie das äußere Erscheinungsbild der Vögel-Flotte. 

Auszeichnung für Umweltschutz

Seit Jahrzehnten werden immer nur die umwelttechnisch fortschrittlichsten Lastwagen angeschafft und in den eigenen Werkstätten sorgsam gewartet. Für seine Bemühungen um den Umweltschutz wurde Vögel von der Republik Österreich mit der Auszeichnung „Kompetenz im Klimaschutz” gewürdigt: Das eigens entwickelte Programm optimiert die Disposition der Flotte, vermeidet Leerfahrten und spart (dem Unternehmen und der Umwelt) jedes Jahr tausende Fahrtenkilometer.

Auch auf einem anderen Sektor zeichnet sich Vögel Transporte gegenüber vielen Mitbewerbern – im Land und international – aus: Man verzichtet komplett auf das „Ausflaggen” von Lastwagen. 

Durch die Anmeldung von Lkw-Zügen in Ländern wie Polen, Rumänien, Litauen oder der Ukraine sparen zahlreiche Transportunternehmer Steuern und Löhne: Während ein heimischer Fahrer pro Monat 4.000 bis 5.000 Euro kostet, können z.B. polnische Fahrer schon um gut 1.000 Euro angeheuert werden. Darüber klagen auch Gewerkschafter: Nicht nur, weil dieses Preisdumping den Druck auf österreichische Fahrer erhöht, sondern weil diese Transportfirmen von den Fahrern aus den Ost-Ländern auch nahezu unmenschliche Arbeitsbedingungen abverlangen. Sie sind oft monatelang von ihren Familien getrennt, weil sie im Westen von Auftrag zu Auftrag geschickt werden. Übernachtet wird an den Autobahnraststätten – die deswegen überall im Land überfüllt sind.

Fairer Zahltag, gute Arbeitsbedingungen

„So eine Form der Gewinnmaximierung kam für uns nie in Frage”, betont Christiane Vögel, die als Assistentin der Geschäftsleitung und in Zusammenarbeit mit Bruder Stefan als Pressesprecherin des Bludescher Familienbetriebes fungiert. Man lege Wert darauf, dass die Fahrer gute Arbeitsbedingungen und einen ordentlichen Zahltag bekommen.

Die Kosten dafür sind natürlich höher. „Von unseren Kunden bekommen wir dafür aber auch vermehrt positive Rückmeldungen”, bestätigt Ines Vögel – für Administration und Buchhaltung zuständig.

20.000 beim Truckerfest

Die Anerkennung und Wertschätzung für die Leistungen und diese Einstellung der „Vögels” ist auch international. Das wird sich wieder zeigen, wenn am 21. und 22. September in Bludesch-Gais zur traditionellen Truckshow geladen wird.

Alle zwei Jahre geht es dabei rund, 20.000 Besucher kamen bei der letzten Auflage des Festes vor zwei Jahren. Viele der Gäste sind Trucker- und Oldtimer-Fans aus (fast) ganz Europa. 

Sie erweisen mit ihrem Kommen auch der Familie Vögel ihre Ehre. Und freuen sich natürlich auf gute Verpflegung, Musik von den „Grenzwärtigen”, den „Monroes” und „KaZit” sowie vielen Attraktionen für Jung und Alt. 

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