Verträge sind wie Versicherungen. Erst im Krisenfall zeigt sich, was sie wert sind. Es kann dramatische Folgen haben, wenn man beim Kauf einer Immobilie auf die Hilfe eines Bekannten oder ein Formular aus dem Internet vertraut. Oft zeigt sich erst Jahre nach dem Kauf, wenn nämlich ein Schaden auftritt, wie wichtig präzise Vertragsvereinbarungen sind. Aufgrund seiner Prozesserfahrung kann ein Rechtsanwalt die Folgen der einzelnen Formulierungen gut abschätzen. Er prüft zudem vorab, ob die Liegenschaft mit irgendwelchen Fruchtgenuss-, Wege-, Dienstbarkeits- oder anderen Rechten belastet ist, ob eine gesicherte Zufahrt vorhanden und die Flächenwidmung korrekt ist. Außerdem holt er für seine Klienten Zustimmungserklärungen für die Übernahme von Darlehen (wie etwa die Wohnbauförderung) ein, berechnet die Höhe der Grund-erwerbs- und Immobilienertrags-steuer sowie der Eintragungsgebühr und leitet entsprechende Erklärungen ans Finanzamt weiter.
Die Geldtransaktion wird in Hinsicht auf die Geldwäscherichtlinie überprüft, der Wechsel des Besitzers im Grundbuch eingetragen. Käufer und Verkäufer sind „auf der sicheren Seite”, weil der Rechtsanwalt zudem als Treuhänder agiert. Er nimmt den vereinbarten Kaufpreis in Empfang und deponiert das Geld auf einem Sonderkonto. Erst wenn alle Vertragsbedingungen erfüllt sind, beispielsweise das lastenfreie Eigentumsrecht im Grundbuch eingetragen ist, zahlt der Treuhänder an den Verkäufer aus. Mein Rat: Holen Sie sich bei Immobiliengeschäften unbedingt einen Experten zur Seite!