Bazora – ein Skilift feiert den 70er

Mit großem Enthusiasmus feierten die Frastanzer am 8. November den 70er ihres Skilifts. Denn es war nicht immer abzusehen, dass die Schifans im Winter 2018/19  – sofern Frau Holle mitspielt – auf bestens gepflegten Pisten ihre Schwünge ziehen können.

FOTOS: CHRISTA ENGSTLER, MARKTGEMEINDE FRASTANZ

In den Jahren 1948 bis 1953
konnten bis zu acht Skisportler den Bazora-Hang mit einem Schlittenlift erklimmen. Die Brüder Eugen und Hermann Linher sowie ihr Schwager Alfred Wiederin hatten diese gewagte Konstruktion ausgetüftelt, weil sie keine teuren Lizenzgebühren zahlen wollten. Erst als diese fielen und die Behörden sicherheitstechnische
Bedenken gegen den Schlitten angemeldet hatten, wurde ein Schlepplift gebaut.

Im Gegenteil: Vor knapp 25 Jahren stand der Bazoralift praktisch vor dem Aus. Die Anlage war veraltet und nicht mehr wirtschaftlich zu führen. Zunehmend wanderten die Skisportler in weitläufigere und höher gelegene Skigebiete ab. Und dann ließ auch noch der Schnee die Bazora im Stich… Doch in Frastanz wollten sich nicht alle damit abfinden, dass der Skilift direkt vor der Haustür eingestellt wird. Vor allem die Mitglieder der drei örtlichen Wintersportvereine – Schiklub Frastanz, Figl Fan Frastanz und  WSV Fellengattter – waren durchaus auch bereit, etwas dafür zu tun, dass der Lift auf der Bazora erhalten bleibt. 

Ihr Anliegen stieß auch im Rathaus nicht auf taube Ohren. Unterstützt von der Marktgemeinde Frastanz gründeten die drei Vereine eine Betreibergemeinschaft, die den Lift seit 1994 mit viel persönlichem Einsatz der ehrenamtlichen Helfer führt. 

Als der Schlepplift 1953 in Betrieb ging, staunte allerdings das ganze Land: Fast tausend Meter lang, eine Transportkapazität von 280 Menschen in der Stunde. Mit diesen Zahlen konnte damals nur ein Lift im ganzen Land mithalten – nämlich der Zürserseelift am Arlberg.

Damit die Frastanzer auch in schneearmen Wintern nicht auf das Skivergnügen auf ihrem Hausberg verzichten müssen, wurden inzwischen zwei kleine Schneekanonen angeschafft. Die kommen allerdings spärlich zum Einsatz, weil das Wasser auf der Bazora knapp ist. Einige neuralgische Punkte können so aber in Schuss gebracht werden, sodass die Skisportler beste Bedingungen vorfinden, wenn sie – bei entsprechender Schneelage – an den Wochenenden sowie während der Schulferien auf der Bazora ihre Schwünge ziehen und dabei die traumhafte Aussicht in den Walgau genießen. In schneereichen Wintern können die Sportler vom Bazorahang bis ins Ortszentrum von Frastanz abfahren.

 

 

Der Skilift auf der Bazora ist – bei entsprechender Schneelage – jeweils am Freitag ab Mittag sowie an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen, während der Schulferien sogar täglich, geöffnet.

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