„Jetzt haben wir endlich wieder Platz”, freut sich DI (FH) Andreas Veith, Geschäftsführer der Martin GmbH, während vor den Toren des neuen Firmensitzes in Ludesch ein Tieflader die nächste Monstermaschine anliefert. Der Umzug vom bisherigen Standort in Braz dauert – weil dabei durchgängig produziert wird – mehrere Wochen.
FOTOS: TM-HECHENBERGER, HUPPENKOTHEN GMBH
Das 1961 von Josef Martin als kleiner Schlosser- und Wagnerbetrieb gegründete Unternehmen ist in seiner Geschichte schon oft erweitert worden. Vor fünf Jahren wurde die Martin GmbH zu hundert Prozent von der in Lauterach beheimateten und international erfolgreichen Firma Huppenkothen übernommen, die von Wolfgang Rigo und Martin Hofer geführt wird.
Seither hat man sich auf die Entwicklung und Fertigung von Baggerlöffeln und Greifern, Hydraulikkupplungen und Schnellwechselsystemen für Bagger jeder Art konzentriert. „Ein Selbstläufer ist das nicht”, betont Andreas Veith. So muss man gegen Billiganbieter aus Fernost bestehen. „Den Mehrpreis können wir durch bessere Qualität, längere Haltbarkeit, spezielle Serviceleistungen und weitere Argumente rechtfertigen”, so Veith. Weil diese Teile im Einsatz extremen Bedingungen ausgesetzt sind, hat man sich seit jeher der Spitzenqualität verschrieben. Zähne und andere Bauteile eines Martin-Baggerlöffels oder die im eigenen Hause entwickelten und patentierten Schnellkupplungen zum werkzeuglosen Wechsel der Baggerlöffel und Anbauwerkzeuge haben in der Baubranche international einen guten Namen.
Die perfekte Verarbeitung mit verschleißfesten Stählen und den besten Hightech-Maschinen sind Voraussetzungen, damit man sich auf dem Markt behaupten kann. „Ein gutes Arbeitsklima, Teamspirit, bestens ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind aber letztlich die ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren”, ist Veith voll des Lobes für seine Mitarbeiter. Der heute in Schlins wohnhafte gebürtige Bludenzer kam über eine Lehre bei Hilti und ein Studium an der Uni Liechtenstein 2005 zur Firma Martin, wo er im Jahr 2015 die operative Hauptverantwortung übernahm.
Seit den Umstellungen im Jahr 2016 konnte er „seine” Martin GmbH noch einmal deutlich weiterentwickeln und den Umsatz nahezu verdoppeln. Die rund 16.000 Martin-Baggerlöffel, die pro Jahr gefertigt werden, tragen einen Teil dazu bei. Mit dem geschäftlichen Erfolg einhergegangen ist freilich zunehmende Raumnot. Dieses Problem konnte jetzt langfristig gelöst werden: Mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich für den Neubau und die Erweiterung des Hightech-Maschinenparks in Ludesch ist man für die Zukunft gerüstet.
Der Entscheidung für den neuen Betriebsstandort sind ausführliche Marktanalysen und einige harte, aber grundsätzlich positive Verhandlungen mit Bürgermeister Dieter Lauermann und den Gemeindeverantwortlichen vorangegangen.
„Wir sind Vorarlberger und haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man hier im harten Wettbewerb mit Anbietern aus der ganzen Welt konkurrenzfähig produzieren kann”, stellt Wolfgang Rigo fest. Im Ländle – speziell auch im Walgau und den umliegenden Tälern – gebe es viele tatkräftige Fachleute und Lehrlinge. Der neue Betrieb direkt beim Bahnhof in Ludesch ist aus dem ganzen Land gut erreichbar. „Die Rahmenbedingungen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung der Firma stimmen also”, zeigt sich der Schlinser Andreas Veith sehr zuversichtlich.