Gemeinsam mit ihrem Partner Christian Galehr hat Sonia Ben Romdhane vor eineinhalb Jahren ein Experiment gestartet: Als ihr „Montagsauto” den Geist aufgab, beschlossen die beiden, es einen Sommer lang ohne eigenes Auto zu versuchen. „Ein Freund hat uns bei einer Flasche Wein vorgerechnet, was wir uns alles ersparen”, lacht die Nüzigerin über den „unüberlegten Entschluss”, „und jetzt hanteln wir uns jedes halbe Jahr weiter.” Die Sozialarbeiterin arbeitet in Hohenems und besucht vier Mal in der Woche Jugendliche in ganz Vorarlberg. „Das geht total gut”, zeigt sie sich vom öffentlichen Nahverkehrsnetz im Land begeistert und schwört auf die „Entschleunigung”, welche sie durch den Verzicht aufs Auto erfährt. Schwieriger ist es, den Alltag mit den Kindern zu organisieren. Als stolzer Besitzer eines Fahrradausweises genoss der zwölfjährige Max aber von Anfang an seine Unabhängigkeit vom „Mama-Taxi”. Auch die neunjährige Milla fährt mit dem Zug zum Musikunterricht oder zum Turnen. „Und wenn es einmal gar nicht anders geht, nutzen wir das Carsharing Caruso oder leihen uns ein Auto”, freut sich ihre Mutter, dass ihr viele Menschen in ihrem Umfeld Unterstützung anbieten. „Momentan sind wir sehr motiviert. Aber wenn es zu mühsam wird, schaffen wir uns halt wieder ein Auto an”, ist sie sich mit ihrer Familie einig.