– Unter diesem Motto möchte die Wirtschaft im Walgau Kinder und Jugendliche für die „MINT-Fächer” Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern.
FOTO: TM-HECHENBERGER
In der Wirtschaft im Walgau ist man schon länger darum bemüht, die Bildungseinrichtungen dabei zu unterstützen, junge Leute für eine erfolgreiche Zukunft auszubilden. So sind erfahrene, pensionierte Handwerker, die sogenannten Füchse, regelmäßig in Walgauer Schulen zu Besuch, um die Kinder und Jugendlichen bei handwerklichen Tätigkeiten sowie allerlei spannenden Experimenten anzuleiten. Die Walgauer Werkboxen und die Walgauer Experimente – zwei gut ausgestattete Anhänger mit Materialien für vielfältige Erfahrungen – kommen hervorragend an. Manch ein Kind bekommt durch dieses Projekt zum ersten Mal Gelegenheit, sich mit vielerlei Werkzeugen zu versuchen und entdeckt so Talente und ungeahnte Möglichkeiten. Sofern es die gesetzlichen Rahmenbedingungen zulassen, werden Kinder und Jugendliche zudem auch diesen Sommer wieder bei Feriencamps in Frastanz, Nenzing, Nüziders und Bürs vielfältige praktische Erfahrungen unter dem Motto „Abenteuer und Handwerk” sammeln können.
Experimentier-Boxen für digitale Erfahrungen
Mit der Bewerbung im Rahmen des MINT-Förderprogrammes des Landes geht die Wirtschaft im Walgau noch einen Schritt weiter. Dabei wird über den Walgau hinaus zusammengearbeitet. So ist die gesamte Bildungsregion Walgau, Großes Walsertal und Klostertal-Arlberg in das Projekt eingebunden. Darüber hinaus ist im Rahmen der MINT-Plattform Vorarlberg Süd ein enger Austausch mit der Region Bludenz/Montafon geplant. Gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Pädagogen sowie dem Verein Digitale Initiativen, dem Netzwerk Lech, regionalen Wirtschaftsbetrieben und vielen weiteren Partnern werden verschiedenste Lern-Formate zu den MINT-Fächern entwickelt, die Spaß machen und zum Weiterforschen motivieren. So sollen etwa schon zum Start ins Schuljahr 2021/22 MINT-Boxen für Drei- bis Sechsjährige über die Bibliotheken im Walgau, die Walserbibliothek Großes Walsertal und das Spielezimmer Klostertal-Arlberg zum Verleih für elementarpädagogische Einrichtungen bereitstehen. Diese enthalten spezielles LEGO education Spielmaterial, welches die Neugier weckt und die Kleinen zum eigenständigen Bauen, Erkunden und Experimentieren einlädt. Mithilfe des programmierbaren Lernroboters „Blue Bot” können die Kleinen außerdem selbst nach Lösungswegen für verschiedene Problemstellungen suchen.
Die Größeren dürfen sich auf „Alarm im All” freuen. Bei diesem Escape-Game, das in Gruppen von bis zu vier Personen gespielt wird, gilt es, knifflige Herausforderungen zu bewältigen. Denn weil der tollpatschige Bordroboter Codey ein Notfallsignal ausgelöst hat, sind die einzelnen Teams mit ihren Sicherheitskapseln auf verschiedenen Planeten im All gestrandet. Rettung ist nur dann in Aussicht, wenn die Raumfahrer den Funkcode knacken, mit dem sie das Mutterschiff erreichen können… Da ist logisches Denken gefragt.
Außerdem sollen Volksschüler unter dem Titel „Code4Talents” die Möglichkeit bekommen, ins Programmieren einzusteigen. Dazu werden kompakte Lerneinheiten entwickelt, welche auf dem Kenntnisstand der Kinder in den Fächern Mathematik, Deutsch und Zeichnen aufbauen. Die Schüler lernen innerhalb weniger Stunden, wie man ein einfaches Computer-Programm, beispielsweise eine Schrittzähler-App, schreibt. Dieses Angebot an Programmier-Workshops soll in den Folgejahren dann weiter ausgebaut und um Themenbereiche wie das Steuern von Drohnen und den 3D-Druck erweitert werden. Bis zum Herbst 2023 soll sogar eine komplette 3D-Druck-Ausstattung für Schuleinsätze angeschafft werden.
„Bei der inhaltlichen Umsetzung der Angebote achten wir sehr darauf, dass sie für Mädchen und Buben gleichermaßen interessant und didaktisch nach neuesten Erkenntnissen umgesetzt sind”, erklärt Wirtschaft im Walgau-Geschäftsführer Lukas Debortoli. Er hat die Koordination mit sämtlichen Projektbeteiligten übernommen und ist auch erster Ansprechpartner für interessierte Bildungseinrichtungen. Selbstverständlich werden die Angebote im Rahmen der MINT-Strategie des Landes unter der Aufsicht von Schulqualitätsmanager Ivo Walser laufend evaluiert.
Für eine Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern außerhalb der MINT-Region Vorarlberg Süd ist die Wirtschaft im Walgau ebenfalls offen. „Mit diesem Engagement wollen wir aktiv mithelfen, dass die jungen Leute in der Region für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sind”, erklären die Verantwortlichen. „Dieses Konzept ist bei der Jury hervorragend angekommen”, berichtete die MINT-Koordinatorin des Landes, Andrea Huber, bei der Urkunden-Übergabe Ende April. Dementsprechend wurden für die Umsetzung im Laufe der nächsten drei Jahre Mittel in der Höhe von jeweils 25.000 Euro von der Förderstelle des Landes zugesagt.