Flexible Räume für moderne Pädagogik

Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde Nüziders: Im neuen Bildungscampus sollen drei- bis zehnjährige Kinder spätestens ab dem Jahr 2021 optimale Räume für ihre Entwicklung vorfinden. Der Bildungscampus wurde nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen konzipiert.

CAD-Zeichnungen: Gemeinde Nüziders / Architekturbüro Fink-Thurnher

Die Nüziger Volksschule ist kein Bau, für den sich eine Gemeinde schämen muss, im Gegenteil. Seit 1967 zeichnet die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs herausragende Bauten aus. Gleich im ersten Jahr wurde das von der Architektengruppe C4  (Fohn, Sillaber, Pfanner und Wengler) geplante und in den Jahren 1959 bis 1963 errichtete Schulgebäude mit dem Bauherrenpreis prämiert. Es gilt bis heute als Musterbeispiel der 60er Jahre-Architektur. 

Die Gemeindeverantwortlichen waren sich deshalb darüber einig, dass das Gebäude mit Fingerspitzengefühl saniert und die zusätzlich benötigten Räumlichkeiten so in die bestehende Bausubstanz integriert werden müssen, dass der Charakter des Schulbaus erhalten bleibt. Der bestehende Kindergarten war hingegen in einem baulichen Zustand, dass Experten den Abbruch empfahlen. Um genügend Platz für die Kindergarten- und Volksschulkinder, die Mittags- und Tagesbetreuung, die Schul- und auch die öffentliche Bibliothek sowie ein Probelokal für die Sonnenberger Harmoniemusik zu schaffen, hat die Gemeinde außerdem das Nachbargebäude in der Schulstraße 7 erworben und bereits abgerissen. Im neuen Bildungscampus sollen Kinder möglichst problemlos vom Kindergarten in die Schule wechseln und dort nach bestem pädagogischen Wissen betreut und gefördert werden. 

Insgesamt 48 Architekturbüros aus ganz Europa wollten die Herausforderung annehmen,

den Bildungscampus unter diesen Voraussetzungen zu planen, zwanzig hatten sich zur Teilnahme am Architektenwettbewerb qualifiziert. Schluss­endlich wurde Anfang 2017 das Projekt des Architekturbüros Fink-Thurnher aus Bregenz zum Sieger gekürt, Ende Juni diesen Jahres erfolgte der feierliche Spatenstich.

Die Nüziger „Kindergärtler” werden im September für die nächsten zweieinhalb Jahre in das neu errichtete Ausweichquartier auf der Festwiese einziehen. Ihr alter Kindergarten musste dem modernen Schulneubau weichen, der in insgesamt vier „Clustern” angelegt wird. Jeweils ein Cluster bietet die Infrastruktur für drei Klassen inklusive großem Forum für verschiedenste Zwecke und Arbeitsräumen für die Lehrer. Die neuen Räumlichkeiten für die Volksschule inklusive Turnhallen, Räumen für die Mittagsbetreuung, Bibliothek, Außenanlagen und Spielplatz sollen bis zum Jahreswechsel 2019/20 fertig gestellt sein. Ein Jahr später können die Kindergartenkinder und die Harmoniemusik in den Bildungscampus einziehen. 

Insgesamt investiert die Gemeinde Nüziders 16,6 Millionen Euro netto.

Einen Teil – nämlich 40 Prozent der Kosten für die Volksschule, 30 Prozent der Kosten für den Kindergarten und zwanzig Prozent der Kosten für das Probelokal steuert das Land Vorarlberg bei.

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