Gut aufeinander schauen

MoHi-Einsatzleiterin Simona Marinier, Obmann Hans Mayr und KPV-Leiterin Petra Bachmann.

Die allermeisten Menschen wollen ihren Lebensabend zuhause verbringen. Auch wenn sie dabei Unterstützung brauchen oder pflegebedürftig sind, ist das möglich: Dank der Krankenpflegevereine und Mobilen Hilfsdienste. In Bludenz gibt es den KPV seit fast hundert Jahren. Getragen von Mitgliedern, Sponsoren, Ehrenamtlichen und engagierten Mitarbeitern.

FOTO: TM-HECHENBERGER

Seit mittlerweile 13 Jahren engagiert sich Hans Mayr ehrenamtlich als Obmann des Bludenzer Krankenpflegevereines: Mit viel Sachverstand, Engagement und Freude: „Jeden Tag sind schließlich viele Menschen dankbar dafür, dass es diesen Verein gibt”, so der mittlerweile 80-Jährige. 

Getragen wird der 1927 gegründete Verein seit jeher von seinen Mitgliedern. Mit einem Beitrag von nur knapp drei Euro pro Monat sind alle im Haushalt wohnenden Personen berechtigt, die Leistungen der Krankenpflege gegen ein geringes Entgelt in Anspruch zu nehmen. Weil in Bludenz und den mitbetreuten Gemeinden Lorüns und Stallehr derzeit 2.700 Haushalte diesen Solidarbeitrag leisten, kann vielen Menschen geholfen werden. 

Ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten großzügige Sponsoren und Spender – vor allem aber auch die ehrenamtlich engagierten Personen. So kann der Verein derzeit zehn diplomierte Pflegekräfte (DGKP), eine diplomierte Sozialbetreuerin und drei Pflegeassistenten sowie eine Pflegekraft für die gerontopsychiatrische Betreuung beschäftigen. Die Thematik Demenz steht immer öfter im Vordergrund. 

Zum Arbeitsalltag des KPV-Teams unter Leitung von DGKP Petra Bachmann gehören Grundpflege und Behandlungspflege (Medikamente, Injektionen, etc.), Palliativversorgungen, Wundversorgung, postoperative Nachsorge, interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, Ärzten, Angehörigen und Physiotherapeuten. Wichtiger Bestandteil ist auch die Vermittlung und Bestellung von Pflegehilfsmitteln wie GehHilfen, Inkontinenzprodukten oder Pflegebetten.

„Die allermeisten pflegebedürftigen Menschen wollen in ihrer gewohnten Umgebung zuhause bleiben”, weiß Hans Mayr: Der Verein und seine Fachkräfte machen das möglich. Sogar unter erschwerten Bedingungen, wie sie gerade im vergangenen Jahr durch die Coronaepidemie geherrscht haben.

Die damit verbundenen zusätzlichen Herausforderungen meisterten auch die 105 Mitarbeiter des Mobilen Hilfsdienstes (MoHi) mit Einsatzleiterin Simona Marinier:  Sie helfen mit, die Wohnung in Schuss zu halten, waschen und bügeln, lesen vor oder hören zu, gehen einkaufen und stehen für Fahrdienste z. B. zum Arzt oder zu Behörden bereit. 

Der MoHi Bludenz ist organisatorisch dem Krankenpflegeverein Bludenz angegliedert, die gemeinsame Geschäftsstelle befindet sich im Laurentiuspark in der Spitalgasse. 

Den Senioren steht mit dem Krankenpflegeverein und dem Mobilen Hilfsdienst ein engmaschiges Netz der Unterstützung zur Verfügung. Hans Mayr würde sich wünschen, dass sich die Betroffenen früher melden. Es gebe natürlich eine gewisse Scheu davor, um Hilfe zu bitten. „Aber man sollte nicht warten, bis es ohne Hilfe gar nicht mehr geht!” KPV und MoHi kommen deswegen gerne zu einem völlig unverbindlichen und kostenlosen Beratungsgespräch vorbei, wenn Interesse daran besteht: Auch unabhängig von einer Mitgliedschaft beim KPV.

Neue Mitglieder und ehrenamtliche Helfer immer herzlich willkommen!

Über neue Mitglieder würde sich der Verein natürlich freuen. Die Herausforderungen für den Verein werden – das ergibt sich schon aus der steigenden Lebenserwartung – schließlich nicht weniger. Dem steht allerdings landesweit eine tendenziell stagnierende bis leicht sinkende Mitgliederzahl gegenüber. 

„Das sollte sich wieder ändern”, appelliert Mayr bei jeder Gelegenheit und auch an dieser Stelle an die allerhand!-Leser: „Werden Sie Mitglied in Ihrem örtlichen KPV!” 

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