Menschen: Georg Praxmarer

Ein Brief des Bundesdenkmalamtes hielt Ende September eine ordentliche Überraschung für Georg Praxmarer bereit: Das Kuvert enthielt eine Einladung nach Wien, er sollte mit der Denkmalschutzmedaille 2022 geehrt werden. Der gebürtige Tiroler, der schon seit vielen Jahren in Ludesch lebt, hat es sich seit 2015 zur Aufgabe gemacht, die mehr als 600 Jahre alten Ögg-Höfe im Tiroler Kaunertal zu erhalten. Er hat selbst einen der drei Bergbauernhöfe von einem Onkel geerbt und mit viel persönlichem Einsatz und in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt Tirol zu einem Seminar- und Ferienhof umgebaut. Das nötige Knowhow holte sich der ausgebildete Koch und Gastronomiefachmann unter anderem in Südtirol, wo er bei einem profunden Kenner lernte, wie man etwa eine Natursteinmauer baut und morsche Holzbalken möglichst authentisch ersetzt. Obwohl der Ögg-Hof 221 inzwischen mit modernen Duschen ausgestattet ist und die Stuben deutlich höher geworden sind, hat Georg Praxmarer den Flair vergangener Zeiten nicht „wegrestauriert”. Zahlreiche Baufachleute und andere Interessierte holen sich inzwischen gerne bei dem geschickten Handwerker Rat, wenn es darum geht, alte Bausubstanz zu erhalten. Die Experten des Bundesdenkmalamtes schlugen ihn deshalb für die Ehrung vor, die er am 9. November im Wiener Museumsquartier von Mag. Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur, entgegennehmen durfte.

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