Primus und Gerda Huber: „Die Leute würden uns abgehen”

Sie sind beide über 70 und stehen trotzdem Tag für Tag im Verkaufsraum, versorgen die Pflanzen in den Glashäusern und binden farbenfrohe Blumensträuße: Gerda und Primus Huber brauchen diese Aufgaben und die Menschen, mit denen sie so ständig in Kontakt sind.

FOTOS: tm-Hechenberger, PRIMUS HUBER

Mit ein paar Frühbeeten, die sie in ihrem Haus in Nenzing aufstellten, begann 1970 die Erfolgsgeschichte der Gärtnerei Huber. Eine Erfolgsgeschichte, die nach wie vor andauert. Der heutige Heizkeller diente damals als Verkaufsraum, in dem Gärtner Primus Huber und seine Frau Gerda die ersten Schnittblumen, Topfpflanzen und Sommerflor präsentierten. Von Anfang an wurde fleißig in den Ausbau des Betriebes investiert. Mit einem großen Umbau im Jahr 1985 kamen ein beheiztes Glashaus und ein schöner Verkaufsraum dazu, in dem die Kunden bis heute empfangen werden. Zuvor hatte die ausgebildete Einzelhandelskauffrau Gerda Huber ihre Lehrausbildung – die sie im Alter von 42 Jahren begann – erfolgreich absolviert. Im Laufe der nächsten Jahre hat sie dann selber Floristinnen ausgebildet. Ihr erster Lehrling war Marion Amann, die 1988 zur Miss Vorarlberg gewählt wurde und einen regelrechten Boom auslöste: „Plötzlich wollten alle Mädchen Floristin werden”, erinnert sich Gerda Huber, die bis heute 16 Floristinnen ausgebildet hat.

Blumenschmuck für Hotels am Arlberg
Dekorationen und Blumengruß: Die Gärtnerei Huber hat für jeden Anlass das Passende im Sortiment.

Bereits seit den Anfängen sind einige Hoteliers am Arlberg auf die Balkonbepflanzungen der Hubers aufmerksam geworden – sie blieben gerade bei ungünstiger, kalter Witterung länger schön als andere. Und auch die geschmackvollen Innendekos der Hubers sind in den großen Hotels am Arlberg bis heute gefragt. Wobei sich in den fast 50 Jahren natürlich auch in der Floristik vieles geändert hat. Balkonpflanzen sind heute nicht mehr so gefragt wie früher – allein schon deswegen, weil in der modernen und kosteneffizienten Bauweise kaum mehr Platz ist für Balkone. Dafür sind beispielsweise mediterrane Kübelpflanzen sehr stark nachgefragt. Solchen Trends folgend bietet die Nenzinger Gärtnerei eine reiche Auswahl verschiedenster Kübelpflanzen in allen Formen und Größen. Und wer in der kalten Jahreszeit in seinem Haus oder in der Wohnung keinen Platz zur Überwinterung hat, für den stellt die Gärtnerei Platz in den Glashäusern zur Verfügung. Dass diese dort pfleglichst behandelt werden, darauf können die Kunden vertrauen. Viele davon tun das seit vielen Jahren: „Unsere Stammkunden aus dem ganzen Land, aus Liechtenstein und der nahen Schweiz halten uns schon seit vielen Jahren die Treue”, berichten Primus und Gerda Huber voller Dankbarkeit. Viele der Kunden sind in den Jahren auch zu sehr guten Freunden geworden. Beide hätten sie zwar schon das Pensionsalter erreicht – den Alltag ohne ihre Kunden und Freunde können sie sich derzeit allerdings nur schwer vorstellen. Zumal ja wieder ein Frühling vor der Türe steht – einer der wunderschön wird, wie man in den Glashäusern schon sehen kann….

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