„Die Frastanzer sind alle so hilfsbereit und nett! Mein Chef ist der Beste, meine Kolleginnen sind so lieb zu mir und alle Gäste so freundlich”, schwärmt Katharina Shubina und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Die Gäste im Gasthof Kreuz sind ihrerseits ganz angetan von der immer freundlichen Bedienung. Noch vor einem Jahr hatte die 25-jährige studierte Restaurantmanagerin keine Ahnung von Frastanz, und ihr Leben sah damals ganz anders aus: Sie lebte mit ihrem Freund Maksym, einem hochtalentierten Profifußballer mit besten Zukunftsaussichten in Kiew und freute sich auf die Gründung einer Familie.
Am 24. Februar 2022 änderte sich mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine alles. An diesem Tag wurde Kiew aus drei Himmelsrichtungen massiv beschossen, es herrschten Todesangst und Chaos. Wer konnte, floh. Katharinas Freund befand sich auf einem Trainingslager in der Türkei. Seine Mutter hatte bei einer Familie in Nenzing gearbeitet und diese erklärte sich sofort bereit, Maksym aufzunehmen. Auch Katharina gelang die Flucht und so war das junge Paar zwei Wochen nach Kriegsbeginn im Ländle wieder vereint. Über Thomas Schwarz, den Vizeobmann des SV Frastanz, und Bürgermeister Walter Gohm fanden sie schließlich in Frastanz Wohnung und Arbeit – Maksym als Fußballer, Katharina als Bedienung im Gasthof Kreuz. Natürlich hoffen beide auf ein Ende des Krieges und dass sie eines Tages wieder zurück zu ihren Familien in der Ukraine können. Die Erinnerung an die Gastfreundschaft in Frastanz wird bleiben.