Wer sich auf die Spuren seiner Ahnen begibt, dem stellen sich viele Hindernisse in den Weg. So entschied etwa der Ortspfarrer früher ganz willkürlich über die Schreibweise des Namens, manchmal wurde der zweite Vorname als Rufname verwendet, Frauen wurden einmal unter dem Namen des Gatten, dann wieder mit ihrem Geburtsnamen in die Register eingetragen. Außerdem war es früher durchaus üblich, ein Kind auf den Namen eines verstorbenen Geschwisters zu taufen. Mit dem Sippenbuch Frastanz-Nenzing hat der pensionierte Geschichte-Professor HANS MATSCHEK in sechsjähriger Recherchearbeit Licht in diesen Wirrwarr gebracht – und Ahnenforschern ein tolles Hilfsmittel in die Hand gegeben.
„Wenn ich das vor fünfzehn Jahren zur Verfügung gehabt hätte, hätte ich mir viele Jahre Recherchearbeit sparen können”, erklärt etwa Wolfgang Gabriel aus Frastanz. Er hat unzählige Stunden damit verbracht, die Herkunft der Gabriel im Walgau zu klären – und dabei einen der „Stammväter” im 16. Jahrhundert ausgeforscht. Ein Jtel Gabriel wurde 1589 mit einer Otilia Dreyer vermählt. Das ist jetzt fast ein halbes Jahrtausend her! Und dort beginnt im Moment der insgesamt 9,89 Meter lange „Stammbaum”, den der Frastanzer Ahnenforscher für seine Familie erstellt hat. Das von Hans Matschek erstellte Sippenbuch hätte ihm die Nachforschungen deutlich erleichtert.
Denn dort sind nun alle Frastanzer und Nenzinger, die vor mehr als hundert Jahren geboren wurden (Datenschutz!) aufgelistet und sozusagen mit ihren Eltern und Geschwistern „verlinkt”. Wenn es außer den Geburts-, Heirats- und Sterbedaten weitere Informationen über diese Personen gibt, finden sich entsprechende Hinweise etwa auf Gerichtsakte oder andere Quellen. Hans Matschek hat dafür alle Archive durchforstet.
Allerdings handelt es sich beim Sippenbuch in erster Linie um ein digitales Buch. Interessierte können den USB-Stick mit allen Daten um 30 Euro im Frastanzer und im Nenzinger Rathaus erwerben.
Datensicherung bei der AQUA Mühle in Frastanz
Die AQUA Mühle Vorarlberg gGmbH ist ein wichtiger Partner der Archive, wenn es darum geht, wertvolle Dokumente für die Nachwelt zu erhalten. Mit mikroprozessorgesteuerten Schrittschaltkameras, einer elektronischen Durchlaufkamera, einer kompletten Entwicklungs- und Dupliziereinheit, mehreren Hightech-Scannern und Lesegeräten sorgt ein zehnköpfiges Team dafür, dass die wertvollen Schriften auch in fünfhundert Jahren noch zur Verfügung stehen. Firmen und Privatpersonen nutzen den Service, um ihre Foto- und Dia-Archive digital aufbereiten zu lassen. Dieses Arbeitsprojekt ist für langzeitarbeitslose Menschen ein wichtiges Sprungbrett in die Privatwirtschaft.
Fotos: TM-Hechenberger