Menschen: Doris Tagwerker

Am 20. Mai wurde erstmals in der 175-jährigen Geschichte der Stadtmusik Bludenz eine Frau an die Vereinsspitze gewählt. Die neue Obfrau heißt Doris Tagwerker – und schuld daran ist eigentlich ihre Mama. „Sie ist in einer Familie von Blasmusikanten groß geworden”, erzählt die Saxophonistin und Flötistin. Ihre Mutter litt sehr darunter, dass sie nicht selbst musizieren, sondern nur die Hemden für die Brüder bügeln durfte, obwohl ihr Vater die Kapelle leitete. Als Doris Tagwerker die Musikhauptschule Thüringen abgeschlossen hatte, riet ihr die Mama, zur Blasmusik zu gehen. „Sie hat wohl gespürt, dass ich mit 15 Jahren keine Mozart-Duette mehr spielen wollte.” Und Frauen sind bei der Stadtmusik zumindest seit Mitte der 70er-Jahre willkommen.Doris Tagwerker hat das Zusammenspiel und die Kameradschaft immer genossen und sogar in den zehn Jahren, die sie in Wien lebte, war klar: „Ich gehe wieder zur Stadtmusik, sollte ich irgendwann zurückkommen.” Trotzdem dauerte die Pause noch einmal zehn Jahre. Die Steuerberaterin genoss es, keine Verpflichtungen zu haben, feuerte die Kameraden aber bei allen Konzerten an. In der neuen Funktion will sie sich nun gemeinsam mit dem bewährten Vorstands-Team vor allem um den musikalischen Nachwuchs kümmern. Dafür ist sie auch bereit, das Feld für Nachwuchs-Saxophonisten zu räumen. Sie übt bereits fleißig am Fagott. Wer bei der Stadtmusik mitspielen möchte, kann sich gerne direkt bei ihr melden (doris.tagwerker@gmx.at). 

Vorheriger ArtikelMenschen: Johannes Grass
Nächster ArtikelSchönes bewahren…