Neue Ziele in Sicht

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Katharina Hartmann aus Ludesch ist derzeit in Belgien. Nach der Matura an der HLW Rankweil wusste sie nicht so ganz, in welche Richtung sie weiter gehen könnte. Inzwischen hat sie erste Vorstellungen. Sie möchte ab Herbst in Wien Veterinärmedizin studieren. Ihre Erfahrungen in den letzten Monaten ließen diese Idee in ihr reifen. 

Seit September arbeitet die junge Frau auf einer „City-Farm”. Jeden Dienstag und Donnerstag begrüßt sie auf dem Biobauernhof mitten in Brüssel verschiedene Schulklassen, füttert die Tiere gemeinsam mit den Kindern, erntet mit den Schülern Gemüse und kocht mit ihnen. Auf der City-Farm soll sie Großstadt-Kindern die Natur näher bringen. Wenn keine Schüler zu Besuch sind, hilft die Ludescherin dabei, die Tiere zu versorgen, hat aber auch Zeit für sich, die sie beispielsweise zum Zeichnen nutzt. Weil sie bei einer Gastfamilie in der Innenstadt untergebracht ist, kann sie zudem das Großstadtleben genießen und ist trotzdem wieder innerhalb von 30 Minuten bei den Tieren. Die waren schließlich der Grund, warum sie sich gerade bei diesem Projekt beworben hat. 

Katharina Hartmann wollte unbedingt für ein Jahr ins Ausland und hat sich in ihrem letzten Schuljahr über verschiedene Möglichkeiten informiert. Während man bei anderen Freiwilligen-Projekten oft für den eigenen Lebensunterhalt selbst aufkommen muss, wird sie über das Erasmus-Programm von der EU finanziell unterstützt. „Ich finde voll cool, dass ich zwei Sprachen gelernt habe”, berichtet sie begeistert. Denn während in ihrer Gastfamilie französisch gesprochen wird, muss sie sich auf dem Biobauernhof auf Flämisch verständigen. Letzteres fällt ihr relativ leicht. Denn „Flämisch ist ein Gemisch aus deutsch, englisch und französisch. Es klingt voll lustig.” Außerdem hat sie über Erasmus viele neue Leute kennengelernt, die sie innerhalb der EU problemlos besuchen kann. 

Trotzdem freut sie sich aufs Heimkommen im August. Zu Weihnachten und zum Maturaball ihrer Schwester ist sie zwischendurch schon nach Ludesch gereist. „Man schätzt daheim alles wieder viel mehr, wenn man eine Zeit lang weg war”, kann sie aus Erfahrung berichten. Trotzdem wird es sie nicht allzu lange zuhause halten. Denn sie bereitet sich momentan auf die Aufnahmeprüfung für das Studium der Veterinärmedizin vor. Sie weiß, dass dies nicht leicht wird. An der Uni Wien bewerben sich alljährlich ein Vielfaches an Interessenten um die rund 200 Studienplätze. Die Monate im Ausland haben Katharina Hartmann dabei geholfen, diese Möglichkeit für sich zu entdecken. „Davor wäre ich nicht auf die Idee gekommen, es zu versuchen.”

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