Der „Kaspanaze“ unter den Installateuren

Armin Keckeis mit einigen seiner Mitarbeiter.

„Großartig” findet Armin Keckeis die finanziellen Förderungen für den Ausstieg aus Öl und Gas. Er setzt trotz aktuell schwieriger Marktsituation alles daran, Private und Betriebe beim Umstieg auf umweltfreundlichere Energie- systeme zu unterstützen.

FOTOS: HENNING HEILMANN, PRIVAT

Mit bis zu 11.500 Euro werden Haushalte seit Jahresanfang von Land und Bund unterstützt, wenn sie ihre Heizöl-, Erdgas- oder Kohleheizungen durch eine zeitgemäße und umweltfreundliche Heizungslösung ersetzen. Das hat die Nachfrage stark angekurbelt und führte bald zu ersten Lieferengpässen bei den Erzeugern etwa von Wärmepumpen, Pufferspeichern oder PV-Anlagen. Die Preisexplosion bei Öl und Gas hat die Nachfrage noch einmal befeuert.

Vor einem Jahr hat Armin Keckeis (im Bild) in der Alten Landstraße ein neues Firmengebäude errichtet. Drei Millionen Euro investierte er dabei in optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter sowie Besprechungs- und Schauräume für die Kunden.

„Man braucht jetzt schon ein bisschen Geduld”, bestätigt Armin Keckeis, Eigentümer des gleichnamigen Installationsbetriebes in Frastanz. Davon sollte sich, wer noch mit Öl, Gas oder Kohle heizt, aber nicht abschrecken lassen. „Der Umstieg ist im Sinne des Umweltschutzes in jedem Fall sinnvoll”, betont Keckeis. Und dass sich eine Umrüstung bei richtiger Planung auch finanziell auszahlt, das predigt er schon seit vielen Jahren – obwohl die Förderungen damals noch nicht so üppig waren wie aktuell. 

Der 52-jährige „Ur-Fraschtner” ist ein leidenschaftlicher Installateur, seit er seine Lehre im Betrieb Linher absolvierte und dann als Geselle bei der Firma Salzgeber weitermachte. Immer mit vollem Einsatz bei der Arbeit, war er schon als Geselle Bauleiter und Lehrlingsausbildner. Im Alter von 26 Jahren wurde dem Meister-Installateur von Norbert Salzgeber zunächst eine 25-prozentige Beteiligung und zwei Jahre später die gänzliche Übernahme des Betriebes mit damals elf Mitarbeitern angeboten. Was er seither erreicht hat, ist beeindruckend.

Verlässlichkeit, Termintreue und das Bestreben, durch permanente Fortbildung des ganzen Teams immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, bescherten „Keckeis Installationen” weit über die Gemeindegrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Und zwar bei großen Industriebetrieben ebenso wie bei „Häuslebauern” und Wohnbaugesellschaften. Komplette Installationen von der Planung bis zur Inbetriebnahme gehören ebenso zum Keckeis-Portfolio wie Badsanierungen oder Heizungsbetreuung samt Serviceleistungen und Notdiensten bei Verstopfungen oder Rohrbrüchen. Derzeit beschäftigt Armin Keckeis 15 Mitarbeiter. Er hätte gerne mehr, aber der Fachkräftemangel macht auch vor dem Frastanzer Vorzeigebetrieb nicht Halt. Dabei hat Keckeis selber viele Facharbeiter ausgebildet und nicht etwa nur am Arbeitsmarkt die besten „weggekauft”. In den 23 Jahren seiner Selbständigkeit führte er 29 Lehrlinge zur Gesellenprüfung und wurde als „ausgezeichneter Lehrbetrieb” gewürdigt. Einer seiner besten Lehrlinge war übrigens Renan Sen, der mit seiner Firma „SST” zu den erfolgreichsten PV-Anbietern im Ländle zählt.

Gute Zusammenarbeit mit einstigem Lehrling

Zur Stromerzeugung mit Photovoltaik hat Keckeis schon geraten, als PV von vielen noch skeptisch beurteilt worden war. „Die Technik hat sich enorm entwickelt und gehört eigentlich auf jedes Dach”, ist Keckeis überzeugt. Die Firma seines einstigen Zöglings empfiehlt er dafür besonders gerne.  

Zum eigenen Wirkungsbereich dagegen gehört die Montage von thermischen Solaranlagen. Obwohl sie in den letzten Jahren ins Hintertreffen geraten sind, hält er Solaranlagen bei Biomasseanlagen sowie für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung nach wie vor für sinnvoll.

Hauptthema sind seit einigen Jahren aber Wärmepumpen sowie effiziente Holzheizungen. „Holz ist ein nachwachsender heimischer Rohstoff und damit als Energieträger prinzipiell eine gute Wahl”, so Keckeis. Für den Anschluss an das Biomasse-Nahwärmenetz der Marktgemeinde und des E-Werkes Frastanz hat er von Anfang an aktiv geworben und empfiehlt das noch heute – wo immer möglich –  an erster Stelle. Auch Stückholz-, Hackschnitzel- und Pelletheizungen wurden einige installiert. Dass die Preise für Holzpellets zuletzt derart explodiert sind, ist ihm fast peinlich. „Ich hoffe sehr, dass die Politik gegen diese Geschäftemacher radikal vorgeht und zum Beispiel einen Pellets-Preisdeckel festlegt”, empört sich der „Kaspanaze der Installateure”.

Umsteigen ist wichtig und zahlt sich aus

Die Wärmepumpe, welche der Umgebung (im Grundwasser, Erdreich oder der Luft) Wärme entzieht und für die Beheizung von Innenräumen nutzbar macht, hat da einen entscheidenden Vorteil. Sie wird mit Strom betrieben. „Und den kann man mit einer PV-Anlage zumindest zu einem großen Teil selber herstellen”, erklärt Keckeis. 

Dass Luft-Wärmepumpen im Gegensatz zu Erdsonden oder Grundwasser-Wärmepumpen vom Land kaum gefördert werden, ist für Keckeis übrigens unverständlich. „Vor einigen Jahren war das wegen geringerer Wirkungsgrade noch irgendwie ok. Inzwischen gibt es aber sehr effiziente Geräte, die man ohne teure Bohrungen praktisch überall einsetzen kann”, kritisiert Keckeis. „Der Bund hat das gesehen und fördert Luft-Wärmepumpen sehr wohl!”

Die Höhe der Förderung für einzelne Systeme dürfe aber nicht das einzige Kriterium bei der Wahl des Heizsystems sein. Keckeis, Mitglied im österreichweiten Installateursverband HSH, rät in jedem Fall zur umfassenden Beratung bei Fachleuten, welche gemeinsam mit den Kunden die individuell richtige Lösung erarbeiten können. Und: „Nicht den Mut verlieren, wenn es ein bisschen länger dauert!”

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